Flecken Salzhemmendorf

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Geschichtliches aus Salzhemmendorf

Steinkreuze im Flecken Salzhemmendorf

Die uralten Hünengräber in weiten Heiden oder stillen Wäldern haben Forscher und Maler schon seit langer Zeit angezogen. Die meistens in Feldern oder an Weg- und Strassenrändern stehenden, weniger auffallenden mittelalterlichen hier behandelten Denkmale sind viel länger unbeachtet geblieben; sie haben Forscher erst seit etwa 140 Jahren beschäftigt. Dafür aber hat das Volk sie mit Sagen und Erzählungen von Mordtaten und Unglücksfällen, von Seuchen und Kriegsnöten umwoben. Abergläubischer Furcht ist es sicher zu danken, daß uns verhältnismässig viele Stücke erhalten geblieben sind. Nachweisbar sind manche Steine, zu Nutzzwecken entfernt und verwendet, später wieder an ihren ehemaligen Standort zurückgebracht, weil Unglücksfälle im Hause oder Mißstände in der Wirtschaft ihnen zugeschoben wurden. Das europäische Verbreitungsgebiet der in Frage kommenden Steine erstreckt sich von Norditalien durch Mittel- und Nordeuropa bis nach Skandinavien und den Britischen Inseln. Sie sind überall anzutreffen, wo Germanen dauernd oder vorübergehend seßhaft gewesen sind. Die Gesamtzahl der bekannten Denkmale geht über 3000 hinaus. Im Flecken Salzhemmendorf sind sechs solcher Steine erhalten geblieben. (Die mittelalterlichen Steinkreuze : Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Adolf Hoffmann, 1935)


Das Scheibenkreuz von Salzhemmendorf
von Werner Müller

Scheibenkreuz bei der Salzhemmendorfer Kirche (Foto von 2004)

Scheibenkreuz bei der Salzhemmendorfer Kirche (2004)

Zu den wenigen Scheibenkreuzen, die Hinweis über die Entstehungszeit und über die Setzungsabsicht geben, gehört das Salzhemmendorfer Scheibenkreuz. Die beschädigte Vorderseite der Scheibe zeigt auf vertieftem Grund eine Kreuzigungsszene: Christus zwischen Maria und Johannes. Der Scheibenrand trägt eingetiefte Schriftzeichen. Die meisten von ihnen sind nicht mehr zu lesen, da auch die Kante stellenweise abgeschlagen ist.

Die Rückseite mit Schleifrillen

Die Rückseite mit Schleifrillen

Nach Barner lautet der Text :
Anno Dni MCCCXCVII ….. c‘aia … ae

Er ergänzt ihn so :
… cujus anima requiescat in pace, amen

(1397 – … dessen Seele in Frieden ruhen möge, amen)

Auf dem Schaft des Denkmals sind ein Hammer und eine Zange abgebildet. Beides sind Handwerkszeichen eines Schmiedes. Damit ist ein Hinweis über den Berufsstand des Toten gegeben. Es bleibt bei diesem Denkmal die Frage offen, ob wir es hier mit einem Grabstein oder mit einem Sühnemal für einen Schmied zu tun haben. Der primäre Standort des Steines, der einen Hinweis geben könnte, ist nicht eindeutig geklärt. Der Stein soll an der Eggerser Straße gestanden haben, bis er 1927 an der Kirche aufgestellt worden ist. Zwischen den Handwerkszeichen ist gerade noch ein knieender Adorant auszumachen. Der Sandstein ist leider schon so stark angegriffen, daß diese nur leicht eingerillte Zeichnung bei der leisesten Berührung abbröselt. Die Rückseite des Steines zeigt ein nasenbesetztes gotisches Scheibenkreuz, das nahtlos in den Scheibenrand übergeht. Eine Reihe scharfer Schleifrillen, wie man sie sonst auch an den Außenwänden einiger Kirchen sieht, durchzieht die Rückseite. Der Volksmund bringt den Stein mit zwei Sagen in Zusammenhang:

Sage 1 : Ein Wanderbursche erschlug seinen Weggefährten um einen geringen Gewinn.

Sage 2 : Ein Schlosser erschlug im Zorn seinen Gesellen auf dem Eggerser Weg.


Die Moritat vom Jungfernstein
(Nach einer alten Sage)

 

Der Jungfernstein (Etwa 500 m nordöstlich vom Bremker Pass, 2006)

Der Jungfernstein (Etwa 500 m nordöstlich vom Bremker Pass, 2006)

Im Ith, im Weserbergland, da steht am Steige ein Stein;
Manch Wand´rer, der kommt des Weges, hält seinen Schritt dort ein.
Er weiss nicht was sich zutrug, in der „guten“, alten Zeit;
Als hart das Schicksal zuschlug, für eine junge Maid.
Der Dorfschmied war´s von Bremke, der sprach zu seinem Kind:
„Ach, sei so gut und gehe mal über den Berg geschwind.
Von dort hol´ mir die Nägel, daran es mir gebricht.
Im dunklen, grünen Walde, da fürchte Dich man nicht !“
Das Kind tat wie geheißen, es hat zu tragen schwer,
Gar müde stieg´s den Berg hinan, ging seines Weg´s daher.
Im kühlen Waldesschatten, da ruhte es sich mal aus,
Und wie so Kinder sind, kramt es die Nägel aus.
Der helle Klang des Eisens weit durch den Wald erklang,
Wie schön ist doch so kindlich Spiel, dem Mädchen war nicht bang´.
Doch hinter einer Buche ein finst´rer Mann verhält.
Er denkt in seinem Sinne : Das Mädchen dort zählt Geld !
Drauf hat er es überfallen, tot lag es in seinem Blut.

Der Bösewicht wurde gefangen, ihm tat die Strafe nicht gut.
Bald setzten fromme Leute an diesem wald´gen Ort
Ein Kreuz, aus Stein gehauen, zur Erinnerung an den Mord.
Es kamen die Jahrzehnte so langsam ins Land herein,
Am Kreuz da nagte der Zahn der Zeit, es blieb ein Winkelstein.
Manch´ Wandrer, die dort machten Rast, und schliefen dabei ein,
Die sahen dort im Traume ein weisses Mägdelein.
Im Original im Ith geschrieben
im Jahre 1948

Arnold Braun


Die Steinkreuze von Hemmendorf

Hemmendorfer Steinkreuz, Vorderseite, 2006

Hemmendorfer Steinkreuz, Vorderseite (2006)

Hemmendorfer Steinkreuz, Rückseite, 2006

Hemmendorfer Steinkreuz, Rückseite (2006)

Der oben abgebildete rechteckige Kreuzstein steht am Südwestrande von Hemmendorf, wo sich die Landstrasse, rechts nach Lauenstein, links nach Salzhemmendorf führend, teilt. Er ist auf einem kleinen Rasendreieck unter Bäumen aufgerichtet. Auf seiner Vorderfläche wächst aus einem halbkreisförmigen Bogen ein am Stamm und Armen mit gotischen Nasen besetztes Kreuz empor, das von einem den ganzen Stein einfassenden Schriftbande umgeben ist. Die eingehauene gotische Minuskelinschrift ist leider so verwittert, daß nur : „M.CCCXCI…occisus hogerus“, d.h. „1391 ist Hogerus getötet worden“, zu lesen ist. Des Steines Rückseite ist roh behauen und trägt im Kreise ein einfaches Kreuz auf vertieftem Grunde.

Mitten im Flecken Hemmendorf war früher an der Strassengabelung ein scheibenförmiger Kreuzstein, ebenfalls der Feldmark entnommen, aufgestellt. Vorder- und Rückseite zeigen im Kreise je ein durch Vertiefung der Kreisteilflächen kräftig herausgehobenes Kreuz, in dessen Querbalken auf der Vorderseite noch einige, nicht mehr sicher zu deutende Buchstaben zu erkennen sind. Unter dem Hauptkreuze der Vorderseite sind auf dem oberen Fußteile noch zwei kleine gleicharmige Kreuze in Kreisen, genau wie das Hauptkreuz hergestellt, angebracht. Hemmendorf war der Treffpunkt für die nach dem Kloster Marienau, das um 1316 gegründet sein soll, ziehenden Wallfahrer. Dieser Stein befindet sich heute auf dem Hemmendorfer Friedhof.


Der Mordstein von Lauenstein

Ein einfacher plattenförmiger Kreuzstein aus Kalkstein, mit Kreuz auf beiden Seiten ist, einem benachbarten Felde entnommen, in der Nähe des Gutes Spiegelberg bei Lauenstein aufgerichtet. Wo der Weg nach Hemmendorf bzw. Salzhemmendorf sich teilt, steht er heute hinter dem Bahnübergang im Schatten einer alten Linde auf einem Hügel. Er wird der Mordstein genannt.

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Der Sühnestein von Benstorf

Kreuzstein bei der Thielinde in Benstorf, 2007

Kreuzstein bei der Thielinde in Benstorf (2007)

Der Kreuzstein, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts an die Benstorfer Thie-Linde versetzt wurde, hat vorher an der B1 in Richtung Oldendorf an der rechten Seite der Fahrbahn bei den letzten Häusern gestanden. Davor hat er sicherlich noch einen anderen Platz gehabt, wo, konnten ältere Ortseinwohner nicht angeben. Bemerkenswert sind oben auf der beschädigten und verwitterten Fläche drei in einer Linie in gleichem Abstande voneinander eingebohrte und auch ausgewitterte Löcher . Sollten sie vielleicht zur Aufnahme von Weihkerzen bestimmt gewesen sein, wenn die Pilger nach dem benachbarten Marienau gezogen sind ?


Der Sühnestein im Lauensteiner Kirchturm

Rekonstruktion des Kreuzsteines im Kirchturm

Rekonstruktion des Kreuzsteines im Kirchturm

Im Frühjahr 1975 entdeckte ich im Gewände der Westseite des Turmes der Pfarrkirche Lauenstein zwei Teile eines bis dahin nicht erkannten Kreuzsteines, die als Einfassung eines schießschartenähnlichen Fensters verwendet worden sind. Die Ritzzeichnung auf dem einen – kopfstehenden – Teil ist nur wenig deutlich erkennbar; denn die Steinoberfläche ist nicht im originalen Zustand, sondern vor der Zweitverwendung mit dem Spitzeisen oder der Fläche mehr oder weniger abgearbeitet worden. In den Zwickeln der drei oberen Kreuzarme sind noch gerade die Fragmente zweier geschweifter und zu einem Kreis sich schließender Eckstücke erkennbar; dieser Kreis dürfte die Kreuzarme im Sinne eines Scheibenkreuzes umfaßt haben. Die zwei horizontalen Kreuzarme haben durch die Überarbeitung ihre originale Kontur ( Verbreiterung nach außen hin ) verloren. Eine Datierung ist sehr schwer, da dieses Kreuzmotiv vom 11. bis ins 16. Jahrhundert in verschiedenen Variationen wiederkehrt. Zumindest ist er älter als der jetzige Turmbau von 1513. Daß ein Kreuzstein – ein Sühnestein für eine Bluttat – weggenommen, zweckentfremdet und vor der Neuverwendung abgearbeitet wird, ist angesichts der Glaubenswelt und der Rechtsauffassung des Mittelalters und der ihr folgenden Zeit nicht unbedingt alltäglich. Mündliche oder schriftliche Überlieferungen sind in diesem Fall nicht überkommen. (Ulrich Baum)


Der Kreuzstein bei der Domäne Eggersen

Bei der Domäne Eggersen im alten Amt Lauenstein liegt ein fruchtbarer Wiesenplan, die Kreuzmasch. Hier trafen sich einstmals zwei Ritter von dem benachbarten Spiegelberg, um einen Meinungsstreit mit Waffen auszufechten. Wütend hieben die unversönlichen Kämpen aufeinander los. Keiner wollte weichen, bis endlich beide, vom Kampfe ermattet und aus zahlreichen Wunden blutend, niedersanken. Als abends die Sonne blutrot hinter dem Lauensteiner berg unterging, hatte keiner von ihnen, sondern nur der Tod über beide gesiegt. Zum Andenken an das unglückliche Duell errichtete man auf dem Kampfplatz einen Kreuzstein, mannshoch und von ziemlichen Umfang. Einem späteren Herrn auf Eggersen stand dieser Kreuzstein aber im Wege.

Er ordnete daher an, das unansehnliche Denkmal zu entfernen. Arbeiter gruben den Stein aus, und ein Ochse mußte ihn an einer Kette durch die Wiese bis an den Saalebach schleifen. Als an diesem Tage die Abendsonne hinter dem Ith versunken war und die Mitternacht herankam, wurden die Gutsleute im ersten Schlafe gestört. Die Hunde schlugen immer heftiger an, sie brachen in Heulen aus und ließen sich nicht beruhigen. Die Rinder im Stall brüllten laut und stießen mit den Hörnern an die Raufen; die Pferde klirrten mit den Ketten, keilten aus oder wälzten sich unruhig auf ihrer Streu. Auch die Schafe drängten in ihren Hürden hin und her und blökten jämmerlich. Dabei war nirgends etwas zu sehen ! Eine ganze Stunde dauerte diese Unruhe. In der nächsten Nacht wiederholte sich dasselbe, und so ging es fort.

Eines Tages trat der alte Schäfer vor seinen Herrn hin und riet ihm, den Kreuzstein an seinen alten Platz zu bringen. Anfangs hatte der Herr nur ein Lächeln für den Rat übrig, willigte dann aber doch ein. Sobald der Kreuzstein am alten Orte stand, zog die gewohnte Ruhe auf Eggersen wieder ein. (Was aus diesem Kreuzstein geworden ist, ist nicht bekannt. Heute sind keine Überreste mehr davon erhalten.)

Solebaden und Kurentwicklung in Salzhemmendorf

Legende Vor über tausend Jahren treibt ein Ziegenhirt seine kleine Herde in das Hainholz, um dort seine Tiere zu weiden. Da fällt ihm auf, dass die Ziegen immer wieder nach der einen Quelle laufen und das Wasser auflecken. Neugierig geworden, probiert er auch das Quellwasser und stellt fest, dass das Wasser nicht gemein, sondern Salzwasser ist. Seit dieser Zeit halten die „Söltjer“ viel von Ziegen. Ein Denkmal in der Nähe des Badehauses erinnert heute an diese Ziegen.

1175 Bevor die Solequellen zum Baden verwendet werden, dienen sie den Bewohnern lange Zeit als Grundlage für die Salzgewinnung. Im Jahre 1175 findet die erste urkundliche Erwähnung des „kleinen“ Brunnens (Salzquelle) statt, dieser lag südlich der heutigen Osterstrasse (etwa beim Kinderspielplatz), der „lange“ und der „grosse“ Brunnen befanden sich nördlich der Osterstrasse (im Bereich des Kurhausgartens).

1854 Heinrich Albrecht, Beamter der Salinengewerkschaft und letzter „Salzgräfe“, stellt in den alten Salinengebäuden „auf eigene Gefahr“ zwei Holzbadewannen für Heilbäder auf. Am 14. Juli ist die Eröffnung dieses ersten Badehauses. Im ersten Jahr werden 604 Bäder verabreicht.

1855 Da die Heilbehandlungen sehr gut anlaufen, stellt Albrecht zwei weitere Badewannen auf. Diese ersten Versuche werden später zu einem grossen Unternehmen und der Niedergang der Salzgewinnung und der dadurch nachlassende Wohlstand der Bürger scheint dadurch wieder aufgefangen.

1856 Heinrich Albrecht baut das erste richtige Badehaus mit 12 Badewannen, 2 Dampfbädern, einer Küche mit zwei Wärmpfannen, einem kleinen kupfernen Dampfkessel und den erforderlichen Nebengebäuden auf dem Platze, wo früher das Lauenniederkot gestanden hat. Am 16. Juli wird das Baden darin begonnen. Der erste Kurgast ist Auguste Grünhage (die Tochter des Apothekers). Es werden unter anderem auch Molkenkuren mit Ziegenmilch angeboten. Im ersten Jahr werden dort 2010 Bäder verkauft, im Jahr 1875 sind es schon 5823.

1857 Der Salinenplatz wird planiert und mit Linden und Eschen bepflanzt. So entsteht der Kurgarten.

1866 Der Badewärter Eickhoff und dessen Frau sorgen für „die Erwärmung der Badesole, Reinigung der Zimmer, Waschen der Badelaken und Aufwartung bei den Badegästen“, wofür ihnen pro Bad 6 Pfennige zugestanden werden. Für Fichtennadelbäder werden die Nadeln säckeweise aus den umliegenden Nadelwäldern bezogen.

1867 Bei der Zwangsversteigerung der Saline erwirbt der letzte Direktor Heinrich Albrecht den gesamten Salinenbetrieb inklusive Badehaus.

1872 Zum 31.12 wird der Salzsiedebetrieb endgültig eingestellt. Das Badehaus blüht geschäftsmässig regelrecht auf.

1874 Heinrich Albrecht baut das Kurhaus.

Badehaus mit Liegehalle

Badehaus mit Liegehalle

1876 Das Kurhaus wird wegen Platzmangels durch einen Anbau erweitert. Das Badehaus wird an Herrn Carl Meyer aus Hannover verkauft. Dieser verkauft die Kuranlagen an den praktischen Arzt Dr. Meyer weiter.

1921 Dr. Meyer verkauft das Kur- und Badehaus nebst Anlagen an eine Berliner Bohrgesellschaft.

Das alte Kurhaus

Das alte Kurhaus

1923 Die Stadt Hannover kauft das Kurhaus, das Badehaus und den Kurpark. Viele Verschönerungen und Verbesserungen werden am Kurhaus vorgenommen. Vor dem Krieg werden im Ganzjahresbetrieb 12000 bis 14000 Bäder verabreicht.

1938 Während des Krieges werden Kriegsverletzte und -hinterbliebene zur Kur nach Salzhemmendorf geschickt. Die Holzbadewannen werden durch 24 glasierte Tonbadewannen ersetzt.

1949 Das Badehaus wird renoviert. Eine grosse Dampfkesselanlage wird eingebaut und das Kesselhaus erweitert. Das Solbad und das Kurhaus stehen vorallem den Beamten, Angestellten, Arbeitern der Stadt Hannover und Ihren Familien für Kuraufenthalte zur Verfügung. Aber auch einzelne Gäste von ausserhalb besuchen das Bad.

1961 Da man sich in Salzhemmendorf nicht um die Modernisierung des Badehauses kümmert, verliert es im Vergleich zu anderen Heilbädern stark an Ansehen. Die Stadt Hannover schliesst alle Anlagen, weil der Badebetrieb zum Schluss nur noch sehr schwach läuft.

1963 Der Kurbetrieb ruht, die Heilquelle verströmt ungenutzt und der Kurpark ist verwildert. Die Anlagen gehören noch der Stadt Hannover, das Kurhaus wird als Kindergarten genutzt. Ein Käufer wird gesucht. Laut Bürgermeister Pieper hat Salzhemmendorf ein zu schlechtes Image und es ist nicht genug Geld vorhanden, um den Kurbetrieb weiterzuführen. (Zeitungsbericht : 15.08.1963)

Bürgermeister Pieper 1963

Bürgermeister Pieper (1963)

1964 Die Gemeinde kauft das Solbad für 165.000 Mark zurück. Nach einer Renovierung wird das Badehaus am 20.10. unter der Leitung der Bademeisterin Hildegard Czaja wieder eröffnet. Das Kurhaus wird ebenfalls renoviert und von 1965 – 1975 als ganzjährige Familienerholungsstätte an die „Gesellschaft für Familienerholung mbH im deutschen Familienverband e.V.“ verpachtet. Eltern können sich dort erholen, während die Kinder betreut werden. Es heisst jetzt : „Familienferienheim Kurhaus Salzhemmendorf“.

1971 Hildegard Czaja und der ehemalige Posthalter Otto Hessing behandeln Patienten mit in Sole erwärmten Fangopackungen gegen Bandscheibenschäden, Rheuma und andere Leiden. Ein Inhalationsgerät wird angeschafft. In der Sommersaison kommen 7000 Gäste, in der Wintersaison 1000. (Zeitungsbericht : 16.07.1971)

1975 Otto Hessing schliesst einen Vertrag mit der Gemeinde ab. Die Gemeinde erhält im Tausch für das Badehaus und das Kurhaus die Gebäude in denen heute Bauhof und Polizei untergebracht sind. Otto Hessing und seinem Sohn, dem Masseur Karl – August Hessing wird die Sole kostenlos und exklusiv zur Verfügung gestellt . Dieser Vertrag wird jedoch 1991 vom Kartellamt für ungültig erklärt.

1986 Der Flecken Salzhemmendorf leidet unter Konkursen, dem Abbau von Arbeitsplätzen und Schwund der Bevölkerung durch Wegzug junger Familien. Bürgermeister Griessner und der neue Gemeindedirektor Stenger sehen die Zukunft im Kurbetrieb und im Fremdenverkehr. Mit der Anerkennung von Salzhemmendorf und Lauenstein als „staatlich anerkannte Orte mit Sole – Kurbetrieb“ beginnt eine neue Ära des Kurbetriebs in Salzhemmendorf.

Das alte Kurhauskurz vor dem Abriss 1987. Mit dem Abriß des alten Hauses wird die Entwicklung zum modernen Kurort eingeleitet.

Das alte Kurhauskurz vor dem Abriss 1987. Mit dem Abriß des alten Hauses wird die Entwicklung zum modernen Kurort eingeleitet.

Folgende Krankheiten wurden in Salzhemmendorf behandelt:

  • Chronischer Muskel – und Gelenkrheumatismus
  • Gicht
  • Rachitis
  • Luftröhrenkatarrh
  • Gallensteinleiden
  • Skrofulose
  • Kinder- und Frauenkrankheiten
  • Pfortaderstauungen
  • Die „englische“ Krankheit
  • Asthma
  • Bronchitis
  • Raucherhusten

Mit diesen Inhaltstoffen wurde geworben:

  • Radioaktive, fluoridhaltige Schwefelsole
  • Schwefelwasserstoff
  • Radium
  • Jod
  • Brom
  • Strontiumverbindungen
  • Chlorkalzium

Das Wasser der „Alten Sole-Quelle“ ist nach den „Begriffsbestimmungen für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen“ des deutschen Bäderverbandes und des deutschen Fremdenverkehrsverbandes zu klassifizieren als eine „fluoridhaltige Schwefel Sole“.Die Sole wird sowohl als Bade – wie auch als Trinkkur angewendet. Salzhemmendorf hat eine der stärksten Schwefelsolequellen Deutschlands. Die Quelle gilt als Europas qualitativ zweitstärkste Badequelle. Medizinische Gutachten attestieren ihr hervorragende Heileigenschaften. Die Bäder wirken unmittelbar auf die Haut, die Muskeln und die Gelenke, mittelbar auf die Blutgefässe und das Nervensystem des ganzen Körpers.

Am 28. Mai 1986 stellte der Flecken Salzhemmendorf bei der Bezirksregierung Hannover für die Ortschaften Salzhemmendorf und Lauenstein den Antrag auf staatliche Anerkennung als Solebad (Ort mit Kurbetrieb). Die Begründung war das Kuren in Salzhemmendorf, das eine alte Tradition hat und bis ins Jahr 1854 zurückgeht. Auch die vorhandenen Freizeiteinrichtungen, Entspannungs- und Wandermöglichkeiten waren ein Aspekt. Aber das größte Plus ist die hochwertige Sole, deren Quelle schon seit 130 Jahren sprudelt. Laut Ärzteberichten und diversen Gutachten (u.a. Balneologisches Gutachten) ist das heilende Wasser hervorragend zur Behandlung verschiedenster Leiden und auch zur Prophylaxe geeignet. Am 9. Dezember 1986 wurde dem Flecken Salzhemmendorf durch die Bezirksregierung Hannover die Prädikatsurkunde über die Auszeichnung als „Staatlich anerkannte Orte mit Solekurbetrieb“ für die Ortsteile Salzhemmendorf und Lauenstein ausgehändigt. Diese Urkunde sollte für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung richtungweisend sein.

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Der Flecken erwarb im Mai 1987 das alte Kurhaus von der Fam. Hessing. Das Haus wechselte häufig die Pächter und wurde seit mehreren Jahren bis zu seinem jetzigen Verkauf an den Flecken nicht genutzt. Auch der neue Besitzer sah keine sinnvolle Verwendung oder Modernisierung des Gebäudes, einzige Alternative blieb nur der Abriss des Kurhauses.

Abriss des alten Kurhauses

Abriss des alten Kurhauses

Im September wurde die erste Entwicklung und Planung im Kurwesen nach eingehenden Besichtigungen des Kurmittel- und Beherbungsangebotes in verschiedenen Kurorten ausgiebig in Bürgerversammlungen und Ausschusssitzungen vorgestellt und im Oktober abgesegnet. Als wesentliche und vorrangige Maßnahme ist der Bau eines Thermal-Schwefel-Solebades, der „Ith-Saale-Therme“ geplant. Der Bau ist am Ortseingang von Salzhemmendorf vorgesehen. Zum einen stellt dieser Standort eine „Torfunktion“ als Auftakt zum Ortskern dar und bildet zum anderen den Ausgangspunkt des zukünftigen Kurparks entlang der Saaleaue. Die „Ith-Saale-Therme“ soll eine große Thermenhalle, ein Therapiebecken, ein Quell- und Schwefelbecken sowie ein Kaskadenbecken enthalten. Ein Therapiebereich für Fango, Massagen und Krankengymnastik soll an die Thermenhalle anschließen, ferner ein Saunabereich sowie ein Restaurant für ca. 70 Gäste.

Neben der „Ith-Saale-Therme“ ist der Neubau eines Kurhotels geplant, vorgesehen sind 52 Betten in 26 Zimmern sowie ein Cafe und ein zu unterteilender Saal für rund 130 Personen. Auch die Einrichtung eines „Hauses des Gastes“ im ältesten Gebäude von Salzhemmendorf, der „Alten Apotheke“, soll das Freizeit- und Kulturangebot erweitern. Nachdem auch die Landesregierung hinter dem Konzept steht und mit Investitionen behilflich sein wird, können sich die Salzhemmendorfer nun auf den Boden der weiteren Planung sicher bewegen. 1988 soll eine Kur-, Bau- und Betriebsgesellschaft die Investitionen für den Kur- und Fremdenverkehr übernehmen, in der die Gemeinde Salzhemmendorf zu 100 Prozent Gesellschafter ist. Die Kurbetriebsgesellschaft wurde am 02. Juni 1988 gegründet. Der Aufsichtsrat der GmbH besteht aus 7 Ratsherren des Flecken Salzhemmendorfs, 2 Nichtratsmitglieder und 1 weiteres Mitglied (ohne Stimmrecht) mit Erfahrung auf dem Gebiet der Kur- und Fremdenverkehrsentwicklung. Alleinberechtigter Geschäftsführer ist der Gemeindedirektor Udo Stenger, er führt die Bezeichnung „Kurdirektor“, der Aufsichtsratsvorsitzende ist, laut Satzung der GmbH, der Bürgermeister Karl-Heinz Grießner. Diese Gesellschaft ist der Ansprechpartner für alle Investoren und die treibende Kraft für die Entwicklung Salzhemmendorfs als Kurort.

Als vollen Erfolg konnte der Heimat- und Verkehrverein das erste Kurkonzert am 5. Juni 1988 in der Badestraße in Salzhemmendorf verbuchen. Das Emmerthaler Blasorchester überzeugte mit einer gelungenen Mischung von bekannten Märschen bis hin zu beliebten Musical-Evergreens. Nach etlichen Gesprächen mit potentiellen Investoren und Betreibern von Kureinrichtungen hat die Kurbetriebsgesellschaft mit der Hermann Lielje Beratungsgesellschaft für Klinik, Kur- und Krankenhauswesen, Löhne, am 17. November 1988 einen Beratungsvertrag für Unternehmensberatung im Gesundheitswesen (Schwerpunkt Planung von Kuranlagen, Konzeption und Organisation von Rehabilitationskliniken) abgeschlossen. Aus der Zusammenarbeit mit der Kurbetriebsgesellschaft (KBG) und der Hermann Lielje Unternehmensgruppe ist 1989 ein neues Konzept für die Kurentwicklungsplanung entstanden. In der ersten Entwicklungsstufe sollen das Thermal-Schwefel-Solebad und das Kurhotel sowie das Haus des Gastes errichtet werden, danach sollen Kurkliniken, Kurwohnungen und Appartements folgen.

Im September wurde mit dem Bau des Ith-Saale-Hotels auf dem ehemaligen Kurhausgelände begonnen und es soll Ende Juni / Anfang Juli 1990 in Betrieb genommen werden. Eine verstärkte Projektwerbung bei Busunternehmen, Reisebüros und Privatleuten, auch Verhandlungen mit Firmen und Versicherungen für Konferenzen, Seminare und Fachtagungen sollen für eine ausreichende Belegung nach Fertigstellung sorgen. Für dieses Projekt übernehmen die Kurbetriebsgesellschaft und die Lielje-Unternehmensgruppe die Haftung, beide haben am 14. März 1989 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen.

Unter strahlend blauen Himmel wurde am 23. Mai 1990 der Grundstein für einen weiteren Meilenstein der Kurentwicklung, die Ith-Saale-Therme, gelegt. Im Beisein von zahlreicher Prominenz aus wirtschaftlichen und öffentlichen Leben mauerte Bürgermeister Karl-Heinz Grießner eigenhändig eine Kupferkapsel mit Urkunden, Münzen und tagesaktueller Dewezet in den Grundstein ein.

Nach neunmonatiger Bauzeit wurde am 1. Juli 1990 Salzhemmendorfs Ith-Saale-Kurhotel mit mehr als 250 Gästen feierlich eingeweiht. Stolz auf ein modernes zweieinhalbgeschossiges Hotel nahmen Gemeinde- und Kurdirektor Stenger, Bürgermeister Grießner und Hermann Lielje den symbolischen Schlüssel für den gesamten Hotelkomplex entgegen. Die erste Hürde zu einem Aufschwung im Kurwesen im Flecken Salzhemmendorf ist genommen worden. Am 28. November 1990 fand – einem alten Handwerksbrauch folgend – das Richtfest auf der Baustelle der Ith-Saale-Therme statt. Als Werbeattraktion kauft sich Salzhemmendorf einen knallgelben Heißluftballon. Mit dem Emblem vom Flecken und dem Schriftzug „Ith-Saale-Therme – ab Dezember 1991“ soll das Flugobjekt als originelle Werbefläche dienen. Nach einem gut durchdachten Werbekonzept von einer Münchner Werbeagentur bekommt die Therme im Mai 1991 einen neuen Namen, ein neues Signet, aus zweimal „A“ wird einmal „O“. Das künftige Wahrzeichen von Salzhemmendorf wird statt wie bisher „Ith-Saale-Therme nun in „Ith-Sole-Therme“ umgetauft. Damit soll die Badelandschaft eindeutig als Gesundheitsbad gekennzeichnet werden und sich damit sichtbar von den üblichen Spaß- und Freizeitbädern abheben. Für Vollgas im Kurbetrieb sorgt ein neues Führungs-Trio. Neben dem Geschäftsführer der Kurbetriebs-GmbH Udo Stenger nahmen in Chefsesseln Hans-Gerhard Winkler als kaufmännischer und Thomas Fiedler als technischer Geschäftsführer sowie Silke Hundertmark als Thermenleiterin Platz. Den physikalischen Bereich hat Ende 1990 Ulrich Schneider übernommen, stellvertretender Thermenleiter und leitender Schwimmmeister wurde Stefan Schlichte, den gastronomischen Bereich übernahmen Wilhelm und Ingrid Renn.

Im Juni 1991 erwarb der erste Privatinvestor Ulrich Deus aus Asendorf in Oldendorf, Ortsteil von Salzhemmendorf, ein Grundstück und errichtete später ein Hotel mit dem Namen „Catharinenhof“. Auch die Friseurmeisterin Sabine Ritter eröffnete in unmittelbarer Nachbarschaft der Ith-Sole-Therme ein Haar- und Kosmetikstudio.

Kur- und Gemeindedirektor Udo Stenger hat sein Amt als Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft Salzhemmendorf im Mai 1992 zum 31. März 1993 gekündigt. Der Kurdirektor, geistiger Vater und Motor der Kurentwicklung tritt ab. In einem Schreiben an den Aufsichtsratsvorsitzenden Karl-Heinz Grießner nannte er Unstimmigkeiten im Aufsichtsrat.

Kurdirektor Udo Stenger präsentierte den Fußballfans einen „Hammer“. Vom 17. bis 24. Juni 1992 absolvierten die Spieler von Hannover 96 ein Trainingslager in Salzhemmendorf. Ein echter Bonbon für die Fußballfans im Weserbergland.

Der römische Badetempel lockt mit „Römischen Sommer“, in einem ganzen Paket von Sonderveranstaltungen und Sonderaktionen in und um die Ith-Sole-Therme. Eröffnung des „Römischen Sommers“ am 27. Juni 1992 mit einer italienischen Ballnacht mit Tanz, italienischem Buffet und einem bunten Rahmenprogramm samt Feuerwerk und endete am 29. August 1992 mit einem großem Finale aus Tanzabend, Schlemmen, Kleinkunst und Feuerwerk.

Einweihung des neuen Salzhemmendorfer Brunnenhauses im September 1992. Blickfang und Mittelpunkt im Brunnenhaus ist der aus einem wuchtigen Dolomit-Stein sprudelnde Heilquell. Über die Geschichte, Zusammensetzung und Bedeutung der Sole für den Ort informieren extra angefertigte Schautafeln.

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Salzhemmendorf wirbt mit einem Modell seines Heißluftballons und der Ith-Sole-Therme im Oktober 1992 auf der „infa92“ in Hannover. Ziel dieser Werbung ist es, noch mehr Dauergäste auf Salzhemmendorf aufmerksam zu machen.

Mit sofortiger Wirkung im Oktober 1992 hat der KBG-Aufsichtsrat Kurdirektor Udo Stenger aus organisatorischen Gründen von der Geschäftsführung entbunden und Hans-Gerhard Winkler als Nachfolger benannt. Auch Thermenleiterin Silke Hundertmark wurde das Arbeitsverhältnis wegen betriebsbedingter Umstrukturierung zum 31. Dezember 1992 gekündigt. Die Thermenleitung gehörte dann zum Aufgabenbereich von Thomas Fiedler. Beide Trennungen seien im beiderseitigen Einverständnis erfolgt. Ein Millionendefizit, ein gekündigter Kurdirektor und zwischenzeitliche Zahlungsunfähigkeit führen im November 1992 zu Turbulenzen im Kurbetrieb in Salzhemmendorf. Die Kurbetriebsgesellschaft ist in einer Finanzkrise und steht am Rand eines Konkurses, verursacht durch gestiegene Kostenrechnungen, Verlust in der Hotelbilanz und Blockade notwendiger Zwischenkreditaufnahmen. Im Dezember 1992 wird das 1990 erbaute Ith-Saale-Hotel an Harry Brosig aus Gauting (bei München) von der finanziell angeschlagenen Kurbetriebsgesellschaft und der Unternehmensgruppe Hermann Lielje verpachtet. Brosig ist Eigentümer mehrerer anderer Hotels. Auch das ebenfalls mit Defizit arbeitende Thermen-Restaurant und die nicht kostendeckende Therapie-Abteilung in der Ith-Sole-Therme sollen so schnell wie möglich privatisiert werden. In der Neufassung des Kurbetriebs-Gesellschaftervertrages hat nicht mehr automatisch der Bürgermeister den Vorsitz. Es wurde Helmut Heuer als neuer Aufsichtsratsvorsitzender gewählt.

Die alte Apotheke vor der Restaurierung

Die alte Apotheke vor der Restaurierung

Die denkmalgeschützte „Alte Apotheke“, das älteste Gebäude in Salzhemmendorf, bekommt kein neues Gesicht. Die avisierten Zuschüsse vom Landkreis für den Umbau des maroden Gebäudes in ein „Haus des Gastes“ wurden im Dezember 1992 auf Eis gelegt. Später wurde das Haus privat verkauft.

Am 11. Januar 1993 hat Karl-Heinz Grießner seinen sofortigen Rücktritt als Bürgermeister des Fleckens Salzhemmendorf erklärt. Seinen seit Monaten stärker werdenden Druck, u.a. Vorwurf der Mitschuld an der Kurkrise, hat er nachgegeben. Als neuer Bürgermeister und Nachfolger seines zurückgetretenen Parteifreundes wurde Walter Kramer am 14. Januar 1993 gewählt.

Die Überschuldung der Kurbetriebsgesellschaft zwang Geschäftsführer Hans Gerhard Winkler die Eröffnung des Konkursverfahrens für die KBG beim Hamelner Amtsgericht fristgerecht am 19. Januar 1993 zu beantragen.

Der wochenlange Poker um die Zukunft der in den Konkursstrudel geratenen Ith-Sole-Therme ist aus und der Betrieb des Badetempels vorerst gesichert. Am 19. März 1993 übernahm der Investor und Mitgesellschafter der Kurbetriebsgesellschaft, Hermann Lielje, von der gleichnamigen Unternehmensgruppe die Therme als Pächter. Hätte sich bis zum 31. März 1993 keine Lösung in Form von Verpachtung, Verkauf oder Übernahme einer Betreibergesellschaft gefunden, so wäre zum 1. April 1993 Toresschluss. Weil die KBG seit Monaten den fälligen Zins- und Kapitaldienst an ihre Hauptgläubiger schuldig geblieben ist, erwirkten die Kreditinstitute die Zwangsverwaltung der Ith-Sole-Therme samt dazugehöriger Grundstücke.

In der ersten Aprilwoche 1993 wurde das Konkursverfahren für die Salzhemmendorfer Kurbetriebsgesellschaft eröffnet. Die KBG stellt ihre Geschäftstüchtigkeit ein, bleibt aber im Handelsregister eingetragen. „Ganz egal wem einmal die Therme nach Abschluss des Konkursverfahrens zufällt, schließen werden wir dieses geschmackvolle Bad nie“, prophezeite Hermann Lielje.

Kurbetrieb kam unter dem Hammer. Am 13. Juli 1993 wurde die freie Masse aus dem Nachlass der im Konkursverfahren stehenden Kurbetriebsgesellschaft versteigert. Vom Jahreswagen über den Rasenmäher bis hin zum Aktenvernichter und dem Modell der Ith-Sole-Therme wurde fast alles verkauft. Das war nur der Anfang des Ausverkaufs, die Filetstücke, wie Grundstücke und Gebäude der KBG, kamen später dran.

Einen Fahnenwechsel gab es im März 1994 im Ith-Saale-Hotel. Harry Brosig, seit Herbst 1992 Pächter des Hotels, ist aus dem Pachtvertrag ausgestiegen. Das Pachtverhältnis sollte in einen Kaufvertrag übergehen, ist aber an der Finanzierung gescheitert. Die Unternehmensgruppe Hermann Lielje, auch Pächter der Ith-Sole-Therme, ist in den Pachtvertrag eingestiegen und hat dann das Hotel an das Geschwisterpaar Wilhelm und Ingrid Renn unterverpachtet. Beide Objekte, Bad und Hotel, gehören zur Konkursmasse der Kurbetriebsgesellschaft.

Nach langer Zeit der bangen Ungewissheit gelangt das zur Konkursmasse gehörende Sportplatzgelände der Pleite gegangenen Kurbetriebsgesellschaft im Februar 1995 wieder in den Besitz der Gemeinde.

Am 15. Februar 1995 fand im Hamelner Amtsgericht die Zwangsversteigerung von Salzhemmendorfs Kurträumen an, das Ith-Saale-Hotel und die Ith-Sole-Therme. Das Mindestgebot für das Hotel wurde auf 2,2 Millionen und für die Therme auf 10,7 Millionen festgesetzt. Für das Hotel gab es 4 Gebote für die Therme kein einziges. Letztendlich brachte das Hotel 3,357 Mio. Mark ein, neuer Hausherr der schmucken Herberge ist Jürgen Reese von der Remei GmbH, die Gesellschaft betreibt Alten- und Pflegeheime.

Den Zuschlag vor dem Vollstreckungsgericht in Hameln für die Ith-Sole-Therme sicherte sich am 2. August 1995 der jetzige Thermenpächter Hermann Lielje. Er war offensichtlich auf nichts anderes eingestellt und ersteigerte den Gesundbrunnen für 7,67 Millionen Mark. Der kleine „Überraschungscoup“ unmittelbar nach der Versteigerung sprach für sich: Thermenleiter Schlichte öffnete einen Koffer und für die etwa 50 Anwesenden im Saal gab es gratis Badekarten für die Ith-Sole-Therme. Hermann Lielje bleibt Hausherr im Badetempel und nachdem das Hotel bereits im Februar ersteigert worden war, ist nun ein weiteres Kapitel des Salzhemmendorfer Kurdebakels abgeschlossen.

Nach knapp siebenmonatiger Unterbrechung ist am 24. November 1995 in der Herberge in Salzhemmendorfs Alleestraße wieder Leben eingekehrt. Das ehemalige Ith-Saale-Hotel heißt nun „Parkresidenz an der Alleestraße“. Die Remei GmbH, neuer Besitzer nach der Kurpleite, hat das Hotel in ein Alten- und Pflegeheim umgebaut. Geschäftsführer Jürgen Reese nahm mit den Senioren des ehemaligen Altenheims Lehnhoff die ersten 19 Bewohner in Empfang.

Am 4. Dezember 1995 konnte Thermenleiter Stefan Schlichte die 1.000000ste Besucherin willkommen heißen. Er überreichte der überraschten jungen Frau einen dicken Blumenstrauß zusammen mit einer 20er-Freikarte für das Bad.

Das Salzhemmendorfer Kinderheim „Unsere Sommerfrische“

1908 Fräulein Burchtorff aus Hannover, die in Salzhemmendorf am südlichen Ortsausgang ein Hausgrundstück besitzt (heute Haupstrasse Nr. 70), regt bei der Stadtverwaltung in Hannover an, dieses Haus zu einem Kindererholungsheim für städtische Kinder einzurichten. Die bisherige Besitzerin übernimmt dann die Leitung.

Zeichnung des Kinderheims

Zeichnung des Kinderheims

Die beiden Gebäude des Kinderheims

Die beiden Gebäude des Kinderheims

Das ältere Gebäude von der Strasse aus

Das ältere Gebäude von der Strasse aus

Kinderheim "Unsere Sommerfrische"

Kinderheim „Unsere Sommerfrische“

Alte Ansicht der beiden Gebäude

Alte Ansicht der beiden Gebäude

 

1911 Da die gesunde Luft und die heilkräftigen Bäder, die den Kindern mehrmals wöchentlich im naheliegenden Solebad verabreicht werden, sehr günstige Wirkungen auf die erholungsbedürftigen Kinder ausüben, wird neben dem alten Haus noch ein grosses Gebäude mit einem Kostenaufwand von ca. 100.000 Mark erbaut (heute Hauptstrasse Nr. 68). Im alten Haus werden jetzt die Mädchen und im neuen die Jungen untergebracht.

1913 Am 25. August besucht Dr. Schmidt das Kinderheim und schreibt anschliessend einen Bericht an den Magistrat der Armenverwaltung Hannover. Zu dieser Zeit sind 42 Betten im alten und 98 im neuen Haus vorhanden. Der Bericht kritisiert die Überbelegung der Betten, die hygienischen Verhältnisse und die mangelhafte Zucht. Einige Kinder haben Flöhe und Läuse. Nachmittags werden die Kinder von den Lehrern des Ortes betreut.

1915 Die Heimleitung kauft für 14.000 Mark ein 184 Quadratmeter grosses Grundstück auf dem Kartoffeln und anderes Gemüse für die Anstalt gezogen werden.

1919 Wegen ihres zunehmenden Alters und wegen der durch den Krieg vollständig veränderten Verhältnisse gibt Frl. Burchtorff die Leitung ab. Die beiden Häuser werden für 77.000 Mark an die Stadtgemeinde Hannover verkauft. Das Wohlfahrtsamt der Stadt Hannover verfügt nun ganz über das Kinderheim. Ursprünglich ist das Heim nur für den Sommerbetrieb eingerichtet, jetzt wird es auf vollen Jahresbetrieb eingestellt. Um allen gesundheitlichen und erzieherischen Forderungen zu genügen, werden allmählich die vorhandenen 120 Betten auf 80 herabgesetzt.

1934 Zu dieser Zeit wird das Heim von Schwester Nora Groschupf geleitet.

1943 Kinder aus den Heimen Isernhagen und Kleefeld werden nach Salzhemmendorf verlegt, das Knabenheim dient als Ersatz für das Altersheim Langenhagen. Hier waren die Leute relativ sicher vor Luftangriffen. In den letzten Kriegsjahren werden ausschliesslich Kinder aus ungünstigen häuslichen Verhältnissen dort untergebracht, die nicht länger ohne körperliche oder sittliche Verwahrlosung bei ihren Eltern wohnen bleiben können. Leiterin ist Schwester Luise Ohage.

1954 Nach dem Krieg schickt das Sozialamt der Landeshauptstadt in erster Linie Kinder nach Salzhemmendorf, die in den Notquartieren der Stadt, in Kellerwohnungen und feuchten Räumen krank werden. Nach einem Zeitungsbericht kommen alle 5 Wochen 88 Kinder aus Hannover, jedes Kind erhält 10 Bäder, die Kinder sollen möglichst viel Gewicht zunehmen (1,5 bis 2,3 Pfund im Durchschnitt werden erreicht).
Zeitungsbericht vom 25.3.1954

1961 Aus dem Erholungsheim wird ein Erziehungsheim, „nicht schulreife“ Kinder werden nun spielend 6 Wochen lang auf die Schule vorbereitet, da es in Hannover zu wenig Kindergärten gibt. Leiterin ist jetzt Fräulein Abraham. Der letzte Bericht über das Heim stammt aus dem Jahr 1962, wann der Betrieb eingestellt wurde ist nicht bekannt. 1963 werden Kinder aus Hannover, die vom Schulbesuch zurückgestellt sind, im Kurhaus untergebracht. Zeitungsbericht vom 20.1.1962

1976 Die Stadt Hannover verkauft die Grundstücke und die Gebäude des Kinderheims. Die Gebäude werden danach nicht mehr als Kinderheime genutzt. Das ältere Gebäude wird anschliessend als Edeka-Markt, als KRS Rettungszentrum, als Büro der Kurbetriebsgesellschaft und der Jugendpflege Salzhemmendorf sowie als Unterrichtsraum der Schularbeitenhilfe genutzt. Heute werden beide Gebäude als Wohnraum genutzt.

Jungenhaus ca. 1910

Jungenhaus (ca. 1910)

Spielende Kinder vor dem Mädchenhaus

Spielende Kinder vor dem Mädchenhaus

Badekinder vor dem Solebad 1925

Badekinder vor dem Solebad (1925)

Das Kinderheim im Winter

Das Kinderheim im Winter

Foto aus dem Zeitungsbericht von 1962

Foto aus dem Zeitungsbericht von 1962

Das ehemalige Knabenhaus im Herbst 2006

Das ehemalige Knabenhaus (2006)

Das ehemalige Mädchenhaus im Herbst 2006

Das ehemalige Mädchenhaus (2006)

Salzfahrer und Salzträger

Während die Salzträger die näher gelegenen Orte bedienten, fuhren die „Kärrner“ wie die Salzfahrer früher genannt wurden, oft weit durch die Lande. In einem Schreiben des Amtmanns Johannes Wirdt vom 26.6.1588 an die Landesherrschaft heißt es: „Das Salz zum Salzhemmendorf wird von den Unterthanen daselbst in‘s Fürstentum Stift Paderborn, Minden und Grafschaft Lippe, auch zuweilen in‘s Sauerland verfahren.“

Salzfahrer Friedrich Heinemeier, Salzhemmendorf 1860

Salzfahrer Friedrich Heinemeier, Salzhemmendorf (1860)

Abgesehen davon, dass die damaligen Wegeverhältnisse an die Salzfahrer schon hohe Anforderungen stellten, kam erschwerend der Kampf um den Salzmarkt hinzu. Des öfteren liefen regionale Interessen dem Salzhemmendorfer Salzhandel zuwider. Es gab zwar „Schutzbriefe“ der jeweiligen Landesfürsten, die aber nicht immer halfen.

Winterlicher Salztransport durch die Lüneburger Heide

Winterlicher Salztransport durch die Lüneburger Heide

Solche handgeschriebenen Originalurkunden mit Siegel liegen im Archiv des Fleckens Salzhemmendorf vor:

  • vom 15.4.1644 gegeben von : Christian Luedewig, Herzog von Braunschweig und Lüneburg
  • vom 2.12.1653 gegeben von : Augustus, Herzog von Braunschweig und Lüneburg
  • sowie vom 6.12.1653 als „Reiseduplikat“ des Originals vom 2.12.1653

Im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover, Calenberg – Braunschweig, Ress. 2 XXXII Lauenstein Nr. 50 gibt es eine größere Anzahl von Berichten, wonach z. B. der Bischof von Paderborn (2.5.1654), das Fürstentum Minden (30.10.1666), die Landgräfin zu Hessen, die Fürsten zu Halberstadt, Grafen zu Schaumburg (1.10.1666) die Einfuhr fremden Salzes verboten haben.

Salztransport mit Packpferden

Salztransport mit Packpferden

Demzufolge wurde dann auch über die „Arrestierung“ Salzhemmendorfer Salzfahrer berichtet:

  • Am 8.6.1666 – Salzfahrer Heinrich Klünder im Stift Paderborn mit Pferden, Karren und Salz.
  • Am 30.10.1666 – Salzfahrer Bartold Dettmer in Flotho – 5 Tage mit Pferden, Karren und Salz.

Die Probleme des Salzhandels werden durch viele Erlasse dokumentiert, die als Originaldrucke im Archiv des Fleckens Salzhemmendorf vorliegen und zwar :

vom 3.1.1759 gegeben von Georg II. unter Bezugnahme auf vorangegangene Verordnungen vom 28.8.1685, 8.8.1701, 5.10.1716, 19.8.1734, 16.6.1741 und der ausdrücklichen nochmaligen Anweisung für „Ladescheine“.

vom 4.12.1767, 5.4.1773, 31.3.1784, 19.1.1786, 15.9.1789 gegeben von Georg III.

Rast im Schutz der Burg

Rast im Schutz der Burg

Die Salzhemmendorfer Salzfahrer betrieben fast alle eine kleinere Landwirtschaft. In einer Liste vom 9.3.1721 werden 25 Salzfahrer benannt, wovon 10 durch das Salzfahren „arm geworden sind.“ Zusätzlich wird auf einige Salzträger hingewiesen, „welche sich kümmerlich behelfen
müssen“.

In dieser schwierigen Zeit hatten Salzhemmendorfer Salzfahrer auf ihren Fahrten durch das Land – um eimgennaßen über die Runden zu kommen – verstärkt auch billigeres Salz aus anderen Salinen vertrieben. So ist es zu verstehen, dass gleichzeitig mit dem Verbot der Pfännergilde am 24.4.1738 folgendes verfügt wurde :

„… daß, wenn in Zukunft ein in Salzhemmendorf sich niedergelassener Salzfahrer und Bürger die Ausfahrung anderer als Salzhemmendorfisches Salz, insofern solches, wie bisher, also auch ferner gut und untadelig ist, unternehmen, würde er seines Bürgerrechts verlustig sein sollen …“

Der Handelshof bzw. die Factorei ist erreicht.

Der Handelshof bzw. die Factorei ist erreicht.

Für die herrschaftlichen Salzwerke wurde am 16.7.1741 (Urkunde im Archiv des Fleckens Salzhemmendorf) verfügt, den dort ladenden Salzfahrern „allemal einen Ladeschein mitzugeben“, der sowohl die geladene Menge als auch die Zielorte benennen sollte.

Die Schwierigkeiten des Salzhandels wirkten sich natürlich auch bei den Salzträgern aus. Am 12.5.1740 berichtet das Amt Lauenstein über arbeitslose Salzträger. Ebenso werden 5 Salzträger benannt, die gegenüber ihren Verkäufern (Inhaber von Salzgewerken) die Zahlung für das
erhaltene Salz schuldig sind.

Benannt wurden: Johan Meckeler, Hans Heinrich Meckeler, Jost Hinrich Süry, Johann Westermann, Cord Dünten.

Der Kampf der Salinen und Interessengruppen um Absatzmärkte hielt naturgemäß unverändert an. Darauf kann hier nicht weiter eingegangen werden.

Der Salzträger

Der Salzträger

 

Salztransport mit bespannten Planwagen

Salztransport mit bespannten Planwagen

Wir machen jetzt einen Zeitsprung, um anhand von vorliegenden Dokumenten über die Art und Weise des Salztransportes zu berichten. Nach der Verordnung von Georg III. vom 15.9.1789 waren „Salzträger oder ein- auch zweispännige Kärrner mit einem Thaler, das Fuhrwerk mit mehreren Pferden bespannt, mit 2 Thalern Strafe zu belegen“, wenn sie gegen das Salzeinfuhr- oder Ausfuhrverbot für fremde Salze verstoßen.

In einem Vertrag vom 31.5.1850 (Urkunde im Fleckensarchiv) zwischen der Königlichen Saline Salzhemmendorf und der Faktorei in Polle wurde zum Salztransport im Detail folgendes geregelt. Es heißt: „Der Salzfactor Wilhelm Zumpe aus Polle verpflichtet sich, einen zuverlässigen Fuhrmann anzunehmen, welcher mit untadelhaftem Geschirr, und namentlich mit einem überall dicht verwahrten und mittels Frachtlaken und Plombenschnur gut und sicher zu verschließenden Wagen versehen sein muß.

Die zum Verschluß der Salzladung gebrauchte Plombe hat der Fuhrmann das nächste Mal hier (Salzhemmendort) wieder abzuliefern. Für jede nicht zurückgelieferte Plombe wird 1 gGr. an der Fracht gekürzt. Sobald der Fuhrmann das verlangte Salzquantum aufgeladen hat, und die Plombe zum Verschluß des Wagens angelegt worden ist, empfängt derselbe sofort die Abfertigungs- papiere, und stellt dagegen eine Quittung über das richtig in Empfang genommene Quantum Salz aus …“ (Fotokopie der Urkunde liegt bei.)

Zum Salztransport wird in einem Artikel in der Zeitung „Weser-Echo“ Nr. 41, Jg. 1, vom 20.7. 1933 mit dem Titel „Der Salzgräfe“ von Dr. Friedemann folgendes ausgeführt: „Die Salzwagen hatten alle dieselbe Form. Es war ein großer mit 2 Pferden bespannter, oben offener Kastenwagen, an dessen Seiten man eiserne Ösen angebracht hatte. Diese trugen halbkreisförmige Holzbänder, die mit einem wasserdichten Planlaken überspannt waren. Vorn hatte der Wagen einen balkonartigen Anbau, in dem der Fuhrmann saß. Diese Leute hatten alle dieselbe „Uniform“: eine derbe Hose aus Manchester und einen blauen Kittel ohne Gürtel. Da nun diese Reisen oft bis an die holländische Grenze ausgedehnt wurden, so verging bis zur Rückkehr meistens ¼ Jahr.

von Friedrich Jordan, 2004

(Quelle: Archiv des Fleckens Salzhemmendorf)

Geschichte der Saline Salzhemmendorf

In der Stiftungsurkunde des Michaelisklosters zu Hildesheim durch Bischof Bernward vom 1. November 1022 wird der Ort Swalenhusen – später Salzhemmendorf – erstmalig genannt. Dieser Name läßt auf eine schon bekannte Salzgewinnung aus den dort vorhandenen Solequellen schließen. Die nachweislich ältesten Salzwerksanteile waren im Besitz der Bischöfe von Hildesheim (um 1130), später der Äbte von Corvey und der Grafen von Spiegelberg.

Salzwerksanteile waren zu der Zeit sowohl Grundbesitz (Kothen mit Solerecht) als auch Zehnten an der Saline (Sole oder Salz). Ein „Koth“ war ein Salzsiedehaus. Es bestand aus einem Raum zum Schüren (die Küche), der Siedestube mit der Pfanne (10 – 15 Fuß Länge und Breite, Höhe = 13 – 14 Zoll), einer sehr kleinen Trockenkammer und einer „Budde“ (Sammelbehälter) zur Aufnahme der Sole. Ein über der Pfanne angebrachter „Brodenfang“ ragte aus dem Dach heraus. Bis zum Jahre 1786 gab es insgesamt 12 Kothe, davon waren 3 im Besitz der Landesherrschaft. Die restlichen 9 gehörten der Salzgewerkschaft.

Ein „Salzgewerk“ war das verbriefte Recht, für die einzelnen Kothe zeitlich an festgelegten Tagen und mengenmäßig begrenzt Sole zu schöpfen. Ein Gewerk beinhaltete -je nach Salzgehalt- mindestens 100 Eimer Sole, die 6 Zentner zu je 112 Pfund Salz bringen sollten. Die Eimer hatten ein Volumen von 19,155 Litern. Dieses Tagesrecht für ein Gewerk konnte auch geteilt werden. Wenn ein Vater drei Kinder hatte, so konnte er, wenn er „einen Tag Salzgewerk“ besaß, jedem Kind 1/3 Gewerk vererben.

Die Kontrolle über die Nutzung der Salzgewerke (Förderung und Verteilung der Sole) oblag dem Brunnenmeister. Für die Soleförderung mittels Wippe in Eimern und ab 1824 mit Handpumpen standen bis 1837 drei Brunnen zur Verfügung. Es war genau festgelegt, in welchem Umfang (zeitlich und mengenmäßig) und aus welchem Brunnen die einzelnen Kothe versorgt wurden. Im Jahre 1836 versucht man, durch eine Bohrung im Quellenbereich größere Mengen an Sole mit höherem Salzgehalt zu gewinnen. Der Versuch mißlang. Er führte sogar dazu, dass alle drei Quellen versiegten. Man erweiterte daraufhin das Bohrloch bis hinunter zur Kalksteinschicht zu einem Schacht. Die tiefergehende Bohrung wurde verstopft. So gelang es, die alte Sole mit etwas verstärktem Zufluß – jetzt aber nur noch in einem Brunnen -, wieder zurück zu gewinnen.

Die Namen dieser Kothen waren folgende :

Im herrschaftlichen Besitz :

  • Ober-Koth
  • Mittel-Koth
  • Unter-Koth

Im Besitz der Salzgewerkschaft :

  • Brende-Koth
  • Griesenwalder-Koth
  • Rats-Koth
  • Wolter-Koth
  • Bennecken-Koth
  • Lauenober-Koth
  • Rustenober-Koth
  • Lauennieder-Koth
  • Rustennieder-Koth

(Salzgewerkschaft = Zusammenschluß der privaten Eigentümer von Salzgewerken)

Zwischen den Salzsiedern der früheren Zeit und den Salzgewerksberechtigten hatte sich offenbar eine enge Beziehung ergeben, denn beide Seiten schätzten das „Weiße Gold“. So kam es zur Gründung der eigenständigen „Pfannen-Herren-Gilde“ mit festgeschriebenen Regeln, die aber mit einigen Artikeln erheblichen und dauerhaften Ärger auslösten. Abgesehen davon entwickelte die Pfännergilde eine nicht ertragbare Dominanz, die letztlich gesetzeswidrig wurde. Das alles führte am 24.4.1738 zum Verbot der Pfännergilde. Auch danach gab es insbesondere mit den Salzsiedern Ärger, der erst mit einer korrekten Verwaltung endete. In der Folge gab es für jeden Koth einen zuverlässigen Salzsieder, der vom Amt Lauenstein vereidigt wurde. Zum Sieden wurden die Pfannen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts generell mit Holz beheizt, zu dessen Beschaffung die Berechtigten selbst verpflichtet waren. Auch mußten sie den Salzsieder selbst bezahlen. Mit dem Abbau der Osterwalder Steinkohle wurden ab Ende des 16. Jahrhunderts die herrschaftlichen Kothe mit Kohle beheizt. Eine Umstellung bei den gewerkschaftlichen Kothen erfolgte schrittweise und begann erst im Jahre 1786. Für die rechtzeitige Lieferung der Kohle hatte der Salzgräfe zu sorgen. Für die Betriebskosten waren von da an je Gewerk 4 Taler zu zahlen.

Neben den Salzsiedern werden auch „Feuerböther“, „Holzeinträger“ und „Salzknechte“ erwähnt. Der Feuerböther hatte die Aufgabe „die Sole eines jeden Herrn gar zumachen.“ Ab 1835 wurde ein Siedemeister angestellt. Dessen Aufgabe war die Aufsicht über die Salzsieder, deren Aus- und Fortbildung sowie Hilfeleistungen bei Pfannenbruch oder Erkrankungen.

Die Verwaltung der Saline war insofern zweigeteilt, als die herrschaftlichen Anteile regierungsseitig durch den Salzfactor (Administrator) für sich bewirtschaftet und abgerechnet wurden. Bei nüchterner Bewertung der eingesehenen Dokumente war die wirtschaftliche Struktur und die Buchführung für die herrschaftlichen Anteile zielgerichtet und absolut korrekt. Das belegen bereits Abrechnungen für die Jahre 1563/64 und 1604/05. Für die Salzgewerkschaft dürfte das in vergleichbarer Weise erst dann geschehen sein, als fachlich geeignete Salzgräfen gewählt wurden. Für die Gewerkschaftsanteile war ein „Salzgräfe“ zuständig. Anfangs wurde der Salzgräfe der Gewerkschaft jährlich aus dem Kreis der Pfänner bestimmt (jeder kam an die Reihe). Da sich dies Verfahren wegen teilweise mangelnder Qualifikation nicht bewährte, wurde der Salzgräfe ab dem 17. Jahrhundert von der Gewerkschaft gewählt. Seine Amtszeit betrug ein Jahr mit der Möglichkeit der Wiederwahl. Ab dem 19. Jahrhundert erfolgte die Wahl auf unbestimmte Zeit. Ein Salzgräfe mußte vom Königlichen Finanzministerium bestätigt werden und wurde vom Amt Lauenstein vereidigt. Seine Arbeit wurde ab 27.9.1850 von der Salinenkommission kontrolliert. Dem Salzgräfen oblag die bauliche und technische Aufsicht aller Einrichtungen sowie die gesamte finanzielle Geschäftsabwicklung mit Betriebskosten- und Lohnabrechnung. Außerdem war er von 1829 (Einführung der Salzsteuer) bis zum 1.1.1866 Steuererheber für alle anfallenden Salzsteuern der Saline, die er monatlich mit der Königlichen Steuerverwaltung abrechnen mußte.

Der Verfasser der dieser Darstellung zu Grunde liegenden Schrift – Heinrich Albrecht – war der letzte Salzgräfe. Er nahm dieses Amt von 1842 bis zum 31.10.1867 wahr. Von diesem Tag an wurde er – aufgrund eines gegebenen Ehrenwortes und eigentlich gegen seinen Willen – Eigentümer der gesamten Einrichtungen. Die Salzgewinnung endete am 31.12.1872.

Diese Kurzdarstellung kann nicht alle Gegebenheiten enthalten. Für den wirklich Interessierten sind jedoch einige Details oder Antworten auf Fragen, von allgemeiner Bedeutung unverzichtbar.

In den Jahren von 1786 bis 1795 wurden durch Abbruch und Neubau zwecks jeweils gemeinsamer Betriebsführung folgende Kothe vereinigt :

  • Brende-Koth / Griesenwalder-Koth als Neustein-Koth
    (mit gleichzeitiger Steinkohlenbefeuerung)
  • Lauenober-Koth / Rustenober-Koth als Lauen-Rusten-Oberkoth
    (ab 1825 mit Steinkohlenbefeuerung)
  • Lauennieder-Koth / Rustennieder-Koth als Lauen-Rusten-Niederkoth
    (ab 1825 mit Steinkohlenbefeuerung)
  • Wolter-Koth / Bennecken-Koth als Wolter-Bennecken-Koth
    (ab 1821 mit Steinkohlenbefeuerung)
  • Das Rats-Koth wurde ab 1809 mit Steinkohlen beheizt.
Eine alte Salzsiedehütte (Kothen) Jede dieser Hütten aus der Anfangszeit des  Salzsiedens trug - wie bei Kirchen ein Zeichen,  wie hier das Einhorn. So oder ähnlich könnten  auch die ersten Kothen in "Swalenhusen"  ausgesehen haben

Eine alte Salzsiedehütte (Kothen). Jede dieser Hütten aus der Anfangszeit des Salzsiedens trug – wie bei Kirchen ein Zeichen, wie hier das Einhorn. So oder ähnlich könnten auch die ersten Kothen in „Swalenhusen“ ausgesehen haben.

1. Standort der Saline

Beim Brand von 1824 fielen die drei herrschaftlichen Kothe dem Feuer zum Opfer. Deren Neubau zog sich bis 1833 hin. (Eine Zeichnung mit Seitenansichten und Grundriß liegt vor.) Alle Kothe müssen bis 1856 im Bereich des ersten Solebadehauses gestanden haben. Als man 1856 begann, auf dem „Kleinen Reuteranger“ einen neuen Salinenbetrieb zu errichten, wurde beschlossen, an der Stelle, wo das „Lauen-Rusten-Niederkoth“ stand, ein Badehaus mit 12 Wannen und den sonstigen erforderlichen Räumen zu bauen. Ein provisorischer aber erfolgreicher Badebetrieb bestand schon seit 1854 in einem kaltstehendem Koth. Das neue Badehaus wurde am 16.7.1856 mit seinem neu gestaltetem Vorplatz einschließlich Fontaine in Betrieb genommen. Dieser Vorplatz war bis dahin der Salinenplatz. Erster Badegast war Frl. Auguste Grünhagen aus Salzhemmendorf. Dieses Badehaus mit Vorplatz – wenn auch in etwas veränderter Form – existiert noch heute.

Arbeit in einem alten Siedehaus. Die erste von vier Siedepfannen (1) Die gemauerte Einfassung (2) Das gesiedete Salz wird kugelförmig "geklumpt" (3) Salz auf dem Trockenbord (4)  Nach dieser Darstellung war offensichtlich die  ganze Familie in die Verarbeitung eingebunden.

Arbeit in einem alten Siedehaus. Die erste von vier Siedepfannen (1); die gemauerte Einfassung (2); das gesiedete Salz wird kugelförmig „geklumpt“ (3)Salz auf dem Trockenbord (4). Nach dieser Darstellung war offensichtlich die ganze Familie in die Verarbeitung eingebunden.

Dies ist wohl als bildliche Darstellung des Siedens, des Zubehörs und der notwendigen Arbeiten  gedacht. Wir sehen die Siedepfanne, den nötigen Holzvorrat zum Heizen, die Sole-Budde, Kübel, Kanne, Körbe, Schöpflöffel, Siedewerkzeug sowie den Salzsieder und  seine Zuarbeiter, davon 2 Frauen (eine davon macht Mittagspause).

2. Produktionsmengen und Salzhandel

Wieviel Salz jährlich erzeugt werden konnte, hing entscheidend vom Zufluß und Salzgehalt der Sole ab. Bis 1836 lag die Jahresproduktion der Gesamtsaline (herrschaftlich und Gewerkschaft) bei kaum 11.000 Zentnern. Ab 1836 erhöhte sich aufgrund des Bohrungsschachtes der Solezufluß und damit auch die Jahresproduktion. Genaue Mengenaufzeichnungen für insgesamt verkauftes Salz lagen nur für die Zeit vom 1.1.1830 bis 31.12.1872 vor. So wurden im Jahr 1846 stolze 16.171 Zentner Salz verkauft. Dies war ein einmaliges Spitzenergebnis. Die aufgrund der unwirtschaftlichen Salzproduktion notwendigen Preise und die Konkurrenz von produktionsstärkeren, preisgünstigeren Salinen – wie Bad Münder oder Egestorffshall – führten zu einem erheblichen Geschäftsrückgang. So wurden 1853 nur noch 6.923 Zentner und 1856 gar nur 3.112 Zentner Salz verkauft. Nach dem Bau der neuen Saline waren es noch einmal 5.855 Zentner. Danach ging es unaufhaltsam abwärts. Im Jahre 1872 waren es lediglich 2.785 Zentner.

Der Verkauf des Salzes oblag den Nutzungsberechtigten – also nicht der Salinenverwaltung. Sogenannte Salzfahrer und Salzträger waren die Aufkäufer, die ihre Ware wiederum auf eigene Rechnung vermarkteten. Der Salzmarkt war von jeher umkämpft. Im Jahre 1846 gab es immer noch etwa 20 Salzfuhrleute und 24 Salzträger. Natürlich wirkte sich der Rückgang des Salzhemmendorfer Salzhandels auch hier negativ aus.

3. Machtmißbrauch und mangelnde Einsicht verhinderten den Fortschritt

Ein Salzgewerksjahr begann am 1. Weihnachtstag und endete am 24.12. eines Jahres. Die jeweilige Landesherrschaft hatte nachweisbar seit dem 15. Jahrhundert das Recht, bei Beginn des Salzwerkjahres als erste mit der Salzproduktion anzufangen und zunächst 63 große Salzgewerke (Anteile) sowie 4 normale Werke (insgesamt 640 Zentner zu je 112 Pfund voll auszuschöpfen. Die Gewerkschaft hatte während dieser Zeit und darüber hinaus solange kein Siederecht, bis das herrschaftliche Salz verkauft war. Bis zum Jahre 1830 wurde einheitlich ein „leichtes Salz“ – d.h. kleinere Kristalle – gesiedet (Siedezeit = 24 Stunden für ein Gewerk). Danach begann die Landesherrschaft mit der Produktion von „Magazinsalz“ (Siedezeit = 3×24 Stunden für ein Gewerk). Es war grobkörniger und lagerfähiger, aber wegen der längeren Siedezeiten auch teurer. Der herrschaftliche Administrator entschied letztlich über das Wohlergehen der Salzsieder und Inhaber von Salzgewerksanteilen, die selber in der für den Salzverkauf günstigsten Jahreszeit (Schlachtezeit) zusehen mußten.

Im Jahre 1834 kam es zum „Aufstand“ der Salzfahrer und Salzsieder. Weil noch 100 Zentner des teuren herrschaftlichen Magazinsalzes unverkauft waren, lehnte der Administrator den Siedebeginn für die Gewerkschaft ab. Die Salzsieder begannen dennoch ihre Arbeit und drohten dem Administrator mit körperlicher Gewalt. Der Salzgräfe und der Magistrat verhinderten das – kluger Weise ließ sich der Administrator aber auch nicht öffentlich sehen.

Immerhin erreichte man, dass laut Verfügung des Finanzministeriums vom 4.12.1835 in Zukunft mit dem Salzsieden für die Gewerkschaft sofort im Anschluss an das „herrschaftliche Sieden“ begonnen werden konnte.

Mangelnde Einsicht zeigten aber auch die einzelnen Inhaber von Salzgewerken. Wenn z. B. „ihre Siedepfanne“ defekt war oder sie nicht rechtzeitig ihr Brennmaterial beschafft hatten (solange dafür Holz verwendet wurde), bestanden sie dennoch auf Einhaltung der Reihenfolge der Verteilung der Sole. Sie verzögerten lieber den Gesamtbetrieb, als in der Reihenfolge zu tauschen. Selbst als nach der Bohrung von 1836 und der damit verbundenen Umstellung auf nur noch einen Brunnen ein neues Statut geschaffen werden mußte (9.11.1837), änderte man den Verteilungsmodus nur unwesentlich. Mögliche technische Fortschritte – wie die Gradierung der Sole oder größere Pfannen – sowie eine rationellere Betriebsführung wurden durch die nach wie vor schwerfällige Verteilungsregelung verhindert.

4. Unerwarteter Besitzwechsel – endlich notwendige Veränderungen

Von Seiten des Administrators waren kreative Vorschläge zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nicht zu erwarten, denn er war gegen jede Veränderung. So hatte er u.a. durch eine negative gutachterliche Stellungnahme ein Gesuch der Salzgewerkschaft auf pachtweise Uberlassung der herrschaftlichen Anteile zum Scheitern gebracht. Hingegen sah ein großer Teil der Salzgewerksinhaber ein, dass es so nicht weiter ging. Deshalb ersuchte man im Frühjahr 1850 durch ein neues Gesuch an das Finanzministerium, das diesmal vom ersten Beamten des Amtes Lauenstein mit seinem Gutachten direkt weitergegeben wurde, einer erbenzinslichen Verleihung der herrschaftlichen Anteile an die Gewerkschaft zuzustimmen. Überraschender Weise war die Königliche Regierung jetzt sogar bereit, ihre Anteile für 8.000 Taler zuzüglich bestehender Reallasten und Zinssalzverpflichtungen zu verkaufen. (Man verließ man hier das sinkende Schiff !) Am 27.9.1850 wurde der Kaufvertrag mit 125 Besitzern von Bürgerstellen in Salzhemmendorf – wovon einige bereits Salzgewerkseigentümer waren – und dem Mühlenbesitzer Mantels abgeschlossen. Im Kaufvertrag wurde folgende Haftung vereinbart: „Einer für alle, alle für einen !“ Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgte termingemäß am 2.1.1851. Die Finanzierung des Kaufpreises erfolgte durch Kreditaufnahme seitens der Mitglieder der „Neuen Salzgewerkschaft“. Letztlich bestand die Darlehensforderung von 8.000 Talern jedoch ausschließlich zu Lasten der Gesamtsaline. Der Kauf des herrschaftlichen Salzwerkanteils machte eine Veränderung der bisherigen Statuten erforderlich. Das geschah am 29.7.1850 / 21.12.1850. Von nun an hatte der Salzgräfe die gesamte Saline zu verwalten und wurde der neu geschaffenen Salinenkommission unterstellt.

Frei von herrschaftlichen Zwängen wurden jetzt von der vergrößerten allein entscheidenden Salzgewerkschaft eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Saline leistungsfähiger und damit auch wettbewerbsfähiger zu machen.

Als erstes sollte auf einem am 21.9.1851 vom Flecken Salzhemmendorf erworbenem Grundstück eine neue Bohrung durchgeführt werden, um gut gesättigte Sole zu gewinnen. Unter Zuhilfenahme des Geologen und Senators Römer aus Hildesheim und des Bergmeisters Hartleben aus Osterwald wurde entschieden, die Bohrung auf dem „Kleinen Reuteranger“ vorzunehmen. Dieser Standort sei auch gut zur Anlage einer neuen Saline geeignet. Im Sommer 1851 wurde ein 100 Fuß hoher Bohrturm errichtet und im November 1851 mit dem Bohren begonnen. Bei einer Tiefe von 745 Fuß trat 3 %ige Sole zutage, bei 1.042 Fuß stieg der Salzgehalt auf 10%. Bis zum September 1855 hatte man eine Tiefe von 1.502 Fuß erreicht. Der Salzgehalt der Sole lag bei 16 %. Ein ausgiebiges Steinsalzlager wurde aber erst bei ca. 2.300 Fuß Tiefe erwartet. Da die Bohrung von 1851 bis 1855 aber bereits 11.719 Taler, 13 ggr und 5 Pfennig gekostet hatte und die Anteilseigner nicht mehr bereit waren, weitere Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen, sollte die gefundene halbgesättigte Sole zur Salzproduktion genutzt werden.

Man beschloß, die alten Salinengebäude im Flecken abzubrechen und auf dem „Kleinen Reuteranger“ wieder aufzubauen, eine kupferne Solepumpe anzuschaffen und mit der neuen Sole die Salzproduktion zu beginnen. (Die neue Saline entstand dort, wo heute von der Familie Appold – schon in der dritten Generation – eine Getreidemühle betrieben wird. Im Jahre 1939 kam die Familie Appold nach Salzhemmendorf und pachtete die dort bestehende Mühle. Deren Kauf erfolgte nach dem 2. Weltkrieg. Die Verkäuferin war eine Frau Lange, geborene Albrecht.)

Von der Altanlage sollte ein Koth, das „Lauen-Rusten-Oberkoth“ vorläufig weiter benutzt werden. (Dieses Koth wurde 1874 abgerissen und an gleicher Stelle das Kurhaus gebaut.)

Ebenso beschloß man, das schon erwähnte Badehaus zu bauen. Für diese Neuausrichtung des Salinenbetriebes waren neue Salzwerksstatuten zu errichten. Das geschah am 13.1 . – 8.3.1856. Mit diesem Statut wurden u.a. 400 gleichwertige Salinenanteile festgelegt und für jeden Anteil eine Urkunde gedruckt. Die §§ 4 und 5 des Statuts regeln die Verteilung der Anteilsurkunden. Nach Maßgabe der bisherigen Salzgewerksanteile erhielten die derzeitigen 119 Eigentümer (offenbar hatte eine Anzahl von „Altbesitzern“ aus Salzhemmendorf von den „Neubesitzern“ Anteile erwerben können und auch dürfen) insgesamt 345 Anteile mit den ausgelosten Urkunden, die von Nr. 1 – 400 durchnummeriert waren. Die restlichen 55 Anteile wurden zu einem Preis von je 25 Talern angeboten und an interessierte Mitglieder verlost und verkauft. Das noch vorliegende Verzeichnis gibt Auskunft über die damals bestandenen Eigentumsanteile.

5. Kam die Vernunft zu spät ? Falsche Einschätzung der Marktentwicklung ?

Alle Baumaßnahmen wurden zügig durchgeführt. Das neue Badehaus im alten Salinenbereich wurde am 16.7.1856 eröffnet. In der neuen Saline begann man am 15.9.1857 in der ersten Pfanne mit der Salzproduktion, da auch das Salzreservoirhaus fertiggestellt war. Die neue Saline bestand aus fünf Gebäuden und einer im Jahr 1858 von der städtischen Saline Bad Münder für 250 Taler erworbenen Gradieranlage, die am 10.11.1858 in Betrieb ging.

Ende 1858 lag die Schlußrechnung für alle Maßnahmen vor. Sie wurde am 15.3.1859 genehmigt. Die Verschuldung der Saline betrug zu der Zeit rund 15.130 Taler. Obwohl die Saline Liquiditätsprobleme hatte, wurde „zur besseren Ausnutzung der Wasserkunst“, die zum Betrieb der 1.490 Fuß langen kupfernen Solepumpe diente, auf dem Salinengelände für 1.530 Taler noch eine Sägemühle gebaut. Sie ging am 1. Juli 1859 in Betrieb.

Am 2.3.1866 berichtet der Salzgräfe dem Amt Lauenstein u.a. folgendes :

„Auf dem Gelände der neuen Saline sind folgende Gebäude vorhanden:

  • Salzmagazin
  • 2 Siedehäuser
  • 1 Brunnenhaus mit Solehebevorrichtung,
  • Solebudden, 3 Druckpumpen
  • 1 Schuppen
  • 1 Gradierhaus
  • 1 Sägemühle
  • 1 Bittersalzsiederei
  • 1 Wasserkunst (Wasserrad) für den Betrieb der Pumpen für die Sole und die Sägemühle“

Den Schuldenstand gibt er per Ende 1865 mit rund 11.600 Talern an.

Der Gedanke, sich so umzustrukturieren, war sicher richtig. Nur hätte man mehr Eigenkapital haben müssen. Hatte man aber auch die Marktentwicklung und den technischen Fortschritt richtig eingeschätzt ? Wohl kaum !

Eine alte Siedepfanne

Eine alte Siedepfanne

Die neue Saline ließ nur eine jährliche Salzproduktion von höchstens 8.000 Zentnern zu. Andere Salinen hatten höhere Produktionsleistungen bzw. verkauften günstiger und hatten bereits Salzhemmendorfer Marktgebiete erobert. Das schlimmste aber war ganz sicher die geringe Liquidität. So drohte schon 1858 die Zahlungsunfähigkeit der Saline, als die Osterwalder Bergwerksadministration am 4.6.1858 „auf höhere Anweisung“ den weiteren Kredit auf Kohlenbezug kündigte und die Rückzahlung der aufgelaufenen Forderung von 4.052 Talern, 10 ggr und 1 Pfennig „binnen vier Wochen“ forderte. Dies geschah, obwohl der Königliche Finanzminister im März 1856 den Kohlenbezug auf Kredit bis 1 Jahr nach Fertigstellung der neuen Saline mündlich zugesagt hatte. Ein Gesuch vom 8.6.1858 führte zu einem Forderungsverzicht von 2.552 Talern, 10 ggr und 1 Pfennig. Eine persönliche Vorsprache des Salzgräfen beim König brachte den Verzicht auf weitere 500 Taler. Die restlichen 1.000 Taler mußten bis zum 31.12. 1858 an die Osterwalder Bergwerkskasse gezahlt werden, was dann auch geschah.

6. Nicht mehr kreditwürdig. Das Ende der Saline

In der Zeit von 1860 bis 1866 wurden aus dem Geschäftsbetrieb (Saline, Badeanstalt, Sägemühle) zwar noch Überschüsse erzielt, aber unter Berücksichtigung der Verwaltungskosten und Schuldzinsen zuzüglich teilweiser Darlehenstilgung verblieb immer ein Minus, für das der Rechnungsführer / Salzgräfe zum Ausgleich der Bilanz von Jahr zu Jahr einen Zuschuß leistete. Eine vollständige laufende Tilgung der bestehenden Kapitalforderungen war nicht mehr möglich. So kam, was kommen mußte. Am 1.10.1865 wurden zwei Kredite von zusammen 2.625 Talern mit Zahlungsfälligkeit zum 1.4.1866 gekündigt.

Man versuchte alles, um das fehlende Kapital anderweitig als Darlehn oder gar durch eine spezielle Lotterie zu beschaffen – jedoch ohne Erfolg. Ob der „Deutsche Krieg“ von 1866 die Situation erschwerte, mag dahin gestellt bleiben. (Ursache für den Deutschen Krieg war der Streit zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Er wurde zugunsten von Preußen entschieden. Das Königreich Hannover war Verbündeter Osterreichs. Die Hannoversche Armee kapitulierte bei Langensalza.)

Deshalb kam es am 1.6.1867 zu einem öffentlichen Verkaufsangebot im Salzhemmendorfer Ratskeller, wobei der Kaufpreis mindestens 12.000 Taler betragen sollte. Es gab aber keine Kaufinteressenten. Da ein Gläubiger auf gerichtlichem Zwangsverkauf bestand, setzte das Königliche Amtsgericht in Lauenstein den 5.10.1867 als Verkaufstermin an. Aufgrund seines gegebenen Ehrenwortes, das bei diesem Verkauf kein Gläubiger zu kurz kommen werde, bot der Salzgräfe Albrecht selbst einen Kaufpreis von 11.000 Talern. Außerdem war er bereit, zusätzlich noch bestehende Reallasten und Zinssalzverpflichtungen zu übernehmen. Niemand bot mehr, auch nicht beim zweiten und endgültigen Verkaufstermin am 31.10.1867. So wurde der Salzgräfe – wie er selbst berichtet – eigentlich gegen seinen Willen – Eigentümer des gesamten Salinenbetriebes. Das war auch das Ende der Salzgewerkschaft.

Der Alleineigentümer Albrecht schloß das noch im Betrieb befindliche „Lauen-Rusten-Oberkoth“ am alten Salinenplatz. Um die Sole der alten Quelle, die nicht für das Badehaus erforderlich war, für die Salzgewinnung weiter zu nutzen, ließ er eine Rohrleitung bis zur neuen Saline verlegen. Sie war über 5.000 Fuß lang und kostete 1.380 Taler, 20 gr. Letztendlich mußte aber die Salzproduktion wegen Unwirtschaftlickeit doch eingestellt werden. Das geschah am 31.12.1872. Das letzte Salz war am 24.1.1873 verkauft. Die Aufhebung der Salzsteuer erfolgte am 28.1.1873 – und war gleichzeitig das Ende der Salzhemmendorfer Saline.

7. Die Kreativität des Heinrich Albrecht blieb ungebrochen.

Heute würde man den Salzgrafen Heinrich Albrecht als „Macher“ bezeichnen. Er hatte nicht nur gute Ideen, sondern er setzte sie auch um.

  • 1869 baute er im Gebäude der Sägemühle eine Dreschmaschine und eine Häckselschneidemaschine ein und betrieb sie ab 1870.
  • Ab 1.1.1873 entstand im ehemaligen Salinengebäude auf dem Reuteranger ein Ziegeleibetrieb. Die „Wasserkunst“ – ein Wasserrad – betrieb die notwendige Tonquetschmaschine.
  • Dort, wo bei der ersten Saline das „Lauen-Rusten-Oberkoth“ gestanden hatte, baute H. Albrecht im Jahr 1874 das Kurhaus.
  • Hingegen verkaufte er das Badehaus am 1.2.1876 an Herrn Carl Meyer, Hannover.
  • Als im Mai 1879 die Sägemühle abbrannte, begann der Wiederaufbau im Juni 1879 zugleich mit einer zusätzlichen Getreidemühle. Wie schon erwähnt, existiert dieser Mühlenbetrieb noch heute.

Zusammengefaßt von Friedrich Jordan, Lauenstein, im Sommer 2004

Quellen:

Geschichte der ehemaligen Saline zu Salzhemmendorf von Heinrich Albrecht, Salzhemmendorf / Hoya vom 22.3.1895 (letzter Salzgräfe in Salzhemmendorf)

Geschichte der ehemaligen Saline zu Salzhemmendorf von Oberbergrat Engels, Clausthal, in der Zeitschrift für Bergrecht, 22. Jg. 1881

Niedersächsisches Landesarchiv Hannover

Archiv des Oberbergamtes Clausthal

Archiv des Fleckens Salzhemmendorf

Die heilige Margareta von Antiochia

Margareta war die Tochter eines heidnischen Priesters aus Antiochia (heute Antalya in der südöstlichen Türkei). Von ihrer Amme wurde sie heimlich zum christlichen Glauben erzogen. Nachdem ihr Vater dies herausfand, verstiess er seine Tochter. Der Stadtpräfekt Olybrios sah Margareta beim Schafe hüten und begehrte die junge und hübsche Frau. Als sie sich aber weigerte, vom Christenglauben abzulassen, befahl er, sie nackt auszuziehen und ihr mit eisernen Kämmen die Haut vom Leibe zu reissen. Dann warf man sie in den Kerker. Dort erschien ihr mehrfach der Teufel in Gestalt eines Lindwurms. Er versprach ihr Hilfe, wenn sie sich ihm verschriebe und drohte, sie sonst zu verschlingen. Als Margareta in ihrer Not das Zeichen des Kreuzes schlug, warf der Teufelsdrache sich zur Erde. Margareta setzte erleichtert den Fuss auf ihn. Der Teufel, so die Legende, habe geschrien : „Weh mir, eine schwache Jungfrau hat mich überwunden.“ Dann entwich er aus dem Kerker. So kommt es zu der Darstellung der Heiligen mit dem entblössten Busen und mit dem von ihr überwundenen Drachen. Margareta wurde jedoch von den bei der Folter erlittenen Wunden immer wieder auf wundersame Weise geheilt. Viele Menschen in Antiochia liessen sich daraufhin taufen. Im Jahr 307 wurden Margareta und viele andere Christen schliesslich enthauptet. Vorher betete sie für ihre Verfolger und für alle, die in Zukunft ihr Gedächtnis anrufen, besonders Frauen in Kindsnöten. Die Margueritenblume erinnert an die Heilige aus dem Osten.

extramargareta

Name : griechisch Margarite – die Perle
Abwandlungen : Marina, Margret, Margot, Marga, Gitta, Gretl
Attribute : Krone, Kreuz, Drache, Fackel
Gedenktag : 20. Juli (katholisch)
Patronat :
Bauern, Jungfrauen, Ammen, Mädchen, Gebärende, unfruchtbare Ehefrauen
Bauernregel : Die erste Birn´ bringt Margaret, dann überall die Ernt´ angeht.

Salzhemmendorfs Ortspatronin

Die heilige Margareta war die Kirchen- und Ortspatronin des Fleckens. Es ist nicht bekannt, wann die erste Kirche errichtet worden ist, von der der Ostturm stammen dürfte und in der die Heilige sicher auch einen Altar hatte. Vermutlich war das vor dem ältesten überlieferten Datum von 1427, vielleicht zur Zeit der Verleihung der Fleckengerechtsame. Über das Leben und das Martyrium Margaretas gibt es keine gesicherten Nachrichten. Sie soll im Jahre 307 in Antiochia den Martertod erlitten haben. Ihr Festtag ist der 20. Juli. Er war für die Bauern ein wichtiger Termin für die Feldarbeit und auch ein sogenannter Lostag, an dem die Wetter- und Ernteaussichten ermittelt wurden. Margareta wurde daher besonders von der bäuerlichen Bevölkerung verehrt. Das dürfte der Grund sein, warum man sie in Salzhemmendorf zur Patronin erkor. Mit der Salzgewinnung hat sie nichts zu tun.

(DeWeZet, 9.7.1988, Helmut Rein)

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