Flecken Salzhemmendorf

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Geschichtliches aus Salzhemmendorf

Burgen und Festungen

Burg Lauenstein:

Überreste der Lauensteiner Burg (Foto: Pülm, Juni 2005)

Überreste der Lauensteiner Burg (2005)

Nördlich von Lauenstein befinden sich auf dem Burgberg Überreste der alten Lauensteiner Burg. Erhalten sind Mauerreste, eine Schiessscharte, sowie Reste des Aussichtsturmes. Desweiteren befindet sich dort das sogenannte „Teehaus“, dessen Decke inzwischen eingestürzt ist.

Nach dem Sieg über die Grafen von Spiegelberg erbauten die Edelherren von Homburg ca. 1240 die Burg Lauenstein und unterstellten diese 1247 Herzog Otto dem Kind, um sich den welfischen Schutz zu sichern. Lauenstein wurde Amtssitz mit 40 und später 28 Ortschaften. Nach dem Aussterben der Homburger kamen Burg und Amt an die Welfen und 1433 pfandweise an den Hildesheimer Bischof. Der geistliche Herr übergab den Besitz unter anderem an Burchard von Saldern, der nach der Rückgabeforderung die Hildesheimer Stiftsfehde (1519-23) mitauslöste. Danach erlosch die Hildesheimer Pfandschaft. Die Burg wurde im 18. Jahrhundert zur Ruine. An ihrem Fusse entwickelte sich der 1430 genannte, mit Graben und Wall umgebene Ort, der umliegende Siedlungen in sich aufnahm.

Nach dem grossen Lauensteiner Brand von 1730 wurden viele Steine aus der Ruine der Burg zum Wiederaufbau des Ortes verwendet. Mit den restlichen Steinen wurde 1842 ein Aussichtsturm und das Teehaus gebaut. Der Burgberg wurde im 19. Jahrhundert von der Gemeinde Lauenstein an den Naturschützer Ernst Rudorff verkauft und befindet sich heute in Privatbesitz.


Die Homburg:

Die Ruine der Homburg bei Stadtoldendorf (Foto: Kölle, August 2005)

Die Ruine der Homburg bei Stadtoldendorf (2005)

 

Die Homburg bei Stadtoldendorf wurde vom letzten Northeimer Grafen Siegfried IV. an Stelle des ehemaligen „Castellum Wikanafeldisten“ erbaut. Von 1183 – 1409 war die Burg der Stammsitz der Edelherren von Homburg. Nach dem Aussterben der Homburger fiel die Burg 1409 zusammen mit der ebenfalls homburgischen Lauensteiner Burg in den Besitz der welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Bis 1535 war sie noch Sitz der Wickensener Amtmänner. Militärisch bedeutungslos und zu Wohn- oder Verwaltungszwecken aufgrund ihrer schwer zugänglichen Lage ungeeignet, ließ man Mauern, Türme und Gebäude verfallen.

Viele Steine aus der Burg wurden später für den Bau des neuen Amtshauses in Wickensen verwendet. 1897 wurde die Burg in ihren wesentlichen Teilen wieder ausgegraben. 1936 wurde der Aussichtsturm vom Reichsarbeitsdienst errichtet. Heute ist die Ruine ein beliebtes Ausflugsziel.Die bei der Ausgrabung gefundenen Gegenstände können im Stadtmuseum besichtigt werden.

Eine ausführliche Beschreibung der Homburg finden Sie unter: www.burgruine-homburg.de


Festung Calenberg:

Der zugewachsene Batterieturm der Festung Calenberg (Foto: Kölle, August 2005)

Der zugewachsene Batterieturm der Festung Calenberg (2005)

1290 gründete Otto der Strenge von Lüneburg die Burg Calenberg zwischen Schulenburg und Rössing bei Nordstemmen. Ihr Zweck war die Verteidigung gegen den Hildesheimer Bischof. Um 1400 wurde die Anlage Amtssitz der bis zum Deister und nach Hannover reichenden Grossvogtei. Das Fürstentum Calenberg entstand 1495 durch Erich I. bei der Teilung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. 1519 konnte die Anlage in der Hildesheimer Stiftsfehde einer vierwöchigen Belagerung standhalten. Als 1636 Hannover zur Residenz ausgebaut wurde, verlor Calenberg an Bedeutung. Eine Zeitlang diente das Gebäude als Gefängnis, nach dem 2. Weltkrieg wurden hier Flüchtlinge untergebracht. 1984 waren die Gebäude so baufällig, dass die gesamte Bausubstanz abgetragen wurde und eine nahezu vollständige Bepflanzung mit Waldbäumen erfolgte. Erhalten sind noch der Batterieturm und der sogenannte Corvinus-Keller, in dem der Reformator gefangengehalten wurde, sowie ein grosser Teil des Burgwalls.

Noch heute erinnern Strassennamen im Saaletal an die Zeit der Calenberger Festung. Viele ältere Leute kennen noch die Bezeichnung „Calenberger Land“ für unsere Gegend.

Eine ausführliche Beschreibung der Festung finden Sie unter: www.schulenburg-leine.de


Burg Polle:

Die Ruine der Burg Polle an der Weser (Foto: Kölle, August 2005)

Die Ruine der Burg Polle an der Weser (2005)

1285 wird die Burg erstmals als Besitz Graf Ottos von Everstein erwähnt. Die „Eversteinsche Erbfolgefehde“ endet 1407 mit der Einnahme der Burg durch Truppen des Herzogs Heinrich von Braunschweig. Hermann VII. von Everstein geht als letzter seines Geschlechts in die Verbannung. 1641 beschießen schwedische Truppen bei der Belagerung die Burg, so daß diese letztlich ausbrennt und in den folgenden Jahrhunderten als Ruine verfällt. In den 1980er Jahren werden hier archäologische Grabungen und Sanierungsarbeiten durchgeführt. Heute dient die Burg als Kulisse für Aufführungen der Freilichtbühne.

Eine ausführliche Beschreibung der Burg finden Sie unter: www.burgenwelt.de


Sonstige:

Im Saaletal gab es noch weitere Festungen, von denen aber keine Ruinen erhalten geblieben sind :

Die Burgen bei Wallensen

Ausserhalb der Ringmauer auf der Anhöhe östlich von Wallensen, dem Weiberg (Flurname Wenberg), lag die Burg „Walaburgun“ oder „Walburgon“, wo homburgische Vasallen lebten. Gegenüber unten am Wallenser Berge auf dem Sonnen- oder Sunnen-Brinke soll auch eine Burg gestanden haben, woselbst sich aber keine Spuren hiervon mehr finden (Baring 1744).

Die Thüster Burg

Östlich von Thüste im Steinbruch stand eine Steinburg, die um 1500 zerstört wurde. Die Steine wurden mit Gipsmörtel aus dem Weenzer Bruch fest zusammengefügt. Der Keller der Burg wurde bei Arbeiten im Steinbruch entdeckt. 1923 wurde hier eine Lanzenspitze gefunden. Es handelte sich wahrscheinlich um eine frühmittelalterliche Anlage zur Wegekontrolle.

Die „Bullerburg“ bei Ahrenfeld

Die Ahrenfelder „Bullerburg“ oberhalb des Dorfes am Hang des Kansteins auf dem heutigen Friedhofshügel gehörte der Adelsfamilie von Bock und wurde bei einer Fehde mit dem Lauensteiner Burgherren um 1500 gänzlich zerstört. Die Steine wurden zum Bau der Einfriedungsmauer des Gutes Heinsen benutzt.

Die Salzhemmendorfer Burg

Über diese Burg ist leider nichts bekannt, ausser dass sie südlich von Salzhemmendorf lag. Einziger Hinweis ist der alte Flurname „In der ohlen Borg“, der in der Salzhemmendorfer Chronik genannt wird, aber in der beiliegenden Flurnamenkarte nicht verzeichnet ist.

Die Oldendorfer „Spielburg“

Die „Spielburg“ der Herren von Oldendorp ist wahrscheinlich im 14. Jahrhundert zerstört worden. Sie stand am Kreuzungspunkt der B1 und der Strasse Osterwald – Ahrenfeld.

Untergegangene Siedlungen (Wüstungen)

Marienwald:

Zwischen Humboldtsee und Bruchsee bei Wallensen befand sich die kleine Siedlung Marienwald sowie eine Ziegelei. Die Gebäude wurden abgerissen wegen des Bergbaus. Die ehemaligen Bewohner wurden nach Wallensen in die „Marienwalder Strasse“ umgesiedelt.

Stieghagen:

Nördlich von Lauenstein lag im Knick des Ithes die Siedlung Stieghagen. Das Dorf wurde 1489 von seinen Bewohnern verlassen und fiel wüst. Heute sind dort nur noch die „14 Eichen“ zu sehen.

Wildenhagen:

Bis zum 16. Jahrhundert lag die Siedlung zwischen Levedagsen und Thüste unter dem Holze, da wo ein kleines Wasser entspringt, welches vom Berge herab zum Thüster Bach fliesst. Es gab dort ein Kloster eines Bettelmönchordens.

Bernrode

Etwa 500 m westlich des heutigen Osterwalder Ortsteils Heide lag das Gehöft von Bernrode an dessen Namen heute noch der „Röder Weg“ erinnert.

Vardebeck:

Zwischen Osterwald und Hemmendorf an der Aue etwa 500 m östlich der heutigen Kreuzung der Bahnstrecke und der Strasse nach Osterwald lagen die Gehöfte von Vardebeck. Noch heute weisen Flurnamen wie „Farbecker Hof“ und „Farbecker Born“ auf diese Siedlung hin.

Godardessen

Etwa 2 km Aue-aufwärts von Vardebeck lag die Siedlung Godardessen. Die Siedlung wurde im 14. Jahrhundert durch einen Brand vernichtet. Die Bewohner, die sich retten konnten, siedelten sich in Hemmendorf und Lauenstein an.

Leeke:

Zwischen dem jetzigen Hof Spiegelberg und Voldagsen lag die Siedlung Leeke. Auf alten Karten kann man den Weg dorthin von Hemmendorf aus noch eine Strecke verfolgen.

Balmissen:

Die Siedlung Balmissen (auch Barnissen) wurde im 30jährigen Krieg zerstört und nicht wiederaufgebaut. Sie befand sich etwa in Höhe des heutigen Bahnhofs Osterwald. Die Benstorfer versuchten erfolglos, die Glocke der verlassenen Balmisser Kirche zu stehlen. Diese wurde dann jedoch im Oldendorfer Kirchturm aufgehängt.

Dörfer „Vor dem Solte“ bei Salzhemmendorf:

Hössingen, Jerdessen und Remsen wurden während des 30jährigen Krieges aufgegeben.

Weiberg, Lütkenhagen

Die Bauern aus Weiberg und Lütkenhagen schlossen sich Wallensen an.

Altenhagen:

In Wallensen gibt es eine Strasse „Über dem Hagen“. Hier lag früher die Siedlung Altenhagen.

Steller:

Noch heute erinnert der „Steller Weg“ an die ehemalige Siedlung bei Wallensen. Die Einwohner siedelten sich später in Wallensen vor dem Obertore an. Der letzte Steller Hof bestand noch 1632. Es gab dort auch eine Kapelle.

Eldingen:

Lag zwischen Eggersen und Levedagsen.

Everdagessen:

Lag zwischen Hemmendorf und Voldagsen. Es war ein Besitz der Tempelritter.


Ehemalige Klöster

(Texte von D. E. Baring 1744)

Das Kloster Marienau:

Das ehemalige Closter ist zwischen Coppenbrück und Voldagsen an der Landstrasse, die von Hildesheim auf Hameln gehet, belegen gewesen. Nachdem man diese Gegend ausgesehen, der heiligen Jungfrauen Marien zu Ehren auch hieselbst ein Closter zu stiften, hat von dem Bach der Aue, nebst dem Closter das angebauete Dorf Marienau den Nahmen mit erhalten. Henrich Bünting schreibet von diesem Closter also: Anno 1316 stifteten die Grafen von Spiegelberg das Mönchs-Closter Marienau nahend Coppenbrüg. Es hat von diesem Münch- und Bettel-Closter Joh. Letzner eine geschriebene Nachricht hinterlassen: „Anfänglich ist dieses Closter Marienau von einem andächtigen Bruder Anno Domini 1346 auf den Augustiner-Orden gestiftet und zu bauen angefangen. Dieser Fundation Anfang hat Pabst Clemens des Nahmens der 6te confirmiret und bestätiget. So haben auch die damahligen Grafen von Spiegelberg, die Junkern von Halle, Haken, Werder, die Böcke von Northolz, auch andere mehr von Adel und vermögende Leute viel dazu geholffen. So hat auch Carolus, Römischer Kayser, des Nahmens der 4te, Anno Domini 1347 obbemeldete Fundation dieses Closters confirmiret, auch den Patrem cum Fratribus in seinen und des Reichs Schutz genommen. Es hat aber dieses Closter Marienau keine sonderliche und eigene liegende Gründe oder Feld-Güther gehabt, ohn allein den Zehenden von dem Lauenstein, auch etliche wenige Wiesen und Garten neben dem Closter gelegen, auch im Osterwalde etliche Achtwort Holzes zu gebrauchen, doch auf sonderliche Anweisung der verordneten Forst-Knechte. Aber dagegen ist die Betteley dieses Klösterleins beste und fürnehmste Guth und Nahrung gewesen, wovon sie auchdamals reichen und genugsamen Unterhalt hatten, und ihr Closter in einem guten baulichen Wohlstande erhalten können.“ Anno Domini 1463 hat daselbst Bruder Johannes, ein junger Mensch, ein guter Musicus daselbst die Orgel gemacht und gebauet, auch lange Zeit dieselbe verwaltet und geschlagen. Aber bey Pater Sampsons Zeiten, haben desselben Brüder das Leder von den Belgen geschnitten, und damit die Schuh geflicket, und die Orgel-Pfeiffen mit Büchsen verschossen, und mit dem Holze der Nachbarn Hüner gekocht. Also hat man damahls dieses Orts mit dem güldenen Hamen (Angelhaken, Fischernetz) gefischet und wunderbarlich Haus gehalten. Daher sind auch dieses Closters Nahme verändert, und ist „Marternau“ genennet worden.

Kloster Wildenhagen:

Nahe bey Levedagsen am Berge, gerade in einer Linie nacher Thueste hin hat noch eine Capelle und Dorff gestanden, Wildenhagen genannt. Die Rudera von der zerfallenen Capelle sind bey Menschen Gedenken nachher zum Amts-Bau weggefahren; wiewohl einige Überbleibsel bis jetzt hiervon noch zu sehen. Und weil die Levedagser Gemeine auf der ehemaligen Wildenhäger Kirchhofe anitzo das Kuhläger hat, und solches darauf behalten wollen, muß dieselbe von diesem Platze so 1 1/6 Morgen groß, jährlich an ihre Capelle auf Veranlassen des dasigen Schulmeister Völkers seit 1733 24. Mgr. zahlen. Wie aber der Ort Wildenhagen zerstöhret worden, haben sich die Einwohner mehrentheils nach Levedagsen zu wohnen begeben. Es geht hiervon sonsten die Sage, es sey an diesem Orte ein Bettel-Mönchs-Closter gewesen.

Das Mönche-Feld bei Benstorf:

Benstorf lieget an der Saale nach Mittag hin, und an der Aue gegen Mitternacht. Benstorf hat länger unter das Amt Poppenburg im Stift Hildesheim gehöret, als die übrigen Oerter. Man hält davor, es sey hieselbst ein geistlicher Convent oder Mönchs-Closter gewesen, wie denn noch ein Feld daselbst heisset, das Mönche-Feld. Folgende Sage ist überliefert : Wo in Benstorf das Gebäude der ehemaligen Schule steht, war früher ein umfangreicher Hügel, der nach und nach fast abgetragen worden ist. Auf diesem Hügel befand sich in alten Zeiten eine Niederlassung der Jakobiner, die im Laufe der Zeit allerlei kostbare Schätze und viel Gold und Silber angesammelt hatten. Eines Tages legten rohe Kriegsgesellen ihre Anwesen in Schutt und Asche. Sie wurden nun gezwungen, die Stätte ihrer Wirksamkeit zu verlegen. Aber sie wollten ihre Schätze nicht in die Hände neuer Horden kommen lassen. Darum hielten sie einen Rat ab, und nach diesem vergruben sie alle Kostbarkeiten an einer geheimnisvollen Stelle tief im Klosterhügel. Ebenso arm, wie einstmals die ersten Mönche an diesen Ort gekommen waren, zogen auch die letzten von dannen, und es hat niemand bisher den Jakobinerschatz gehoben.

Kloster Wittenburg:

Nicht weit von Osterwald lag ein weiteres Kloster.

Pilgerstein von Elze

Rätsel um den „Pilgerstein von Elze“:

Denkmalsforscher tagten in Alfeld – Schwierige Deutung eines alten Mahnmals.

Der sogenannte Pilgerstein von Elze, 1958 beim Pflügen auf einem Acker am Oseder Bach gefunden. Er befindet sich heute neben anderen Kreuz- und Gedenksteinen in/am Heimatmuseum in Elze.

Der sogenannte Pilgerstein von Elze, 1958 beim Pflügen auf einem Acker am Oseder Bach gefunden. Er befindet sich heute neben anderen Kreuz- und Gedenksteinen in/am Heimatmuseum in Elze.

Die niedersächsische Arbeitsgruppe der Kleindenkmalsforscher, vor zehn Jahren von Lehrer Werner Müller in Elze gegründet, tagte kürzlich in Alfeld und besichtigte nach drei Lichtbildervorträgen im Alfelder Heimatmuseum (früher Alte Lateinschule, dann Lehrerseminar) die auf dem Museumshof aufgestellten Kreuz- und Gedenksteine, vor allem den sogenannten Pilgerstein. Dies ist ein Mahnmal ohne Datum und Inschrift, aber mit einer eingeritzten knieenden Figur mit wie zum Gebet erhobenen Händen vor einem Pilgerstab.

Pilger oder Ritter ?

Einige Tagungs – Teilnehmer meinten jedoch, die Figur stelle keinen Pilger dar, da an seinem Mantel die Pilgermuschel fehle. Nach Kleidung, Haarschnitt (Pagenkopf) und nach der erwartungsvollen Haltung scheine die Figur eher einen Ritter darzustellen, wie sie aus der Manessischen Handschrift im 13. Jahrhundert überliefert seien. Der Bildhauer habe für die Figur wahrscheinlich eine aus den 138 Miniaturen von 140 Minnesängem des 13. Jahrhunderts zum Vorbild genommen.

Der "Schenk vom Limburg", eine Rittergestalt aus der Manessischen Handschrift in einer Haltung, die der Figur auf dem Pilgerstein ähnelt.

Der „Schenk vom Limburg“, eine Rittergestalt aus der Manessischen Handschrift in einer Haltung, die der Figur auf dem Pilgerstein ähnelt.

Diese Miniaturen wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts wiederholt in Berlin gedruckt und erläutert, 1962 auch im Inselverlag zu Leipzig herausgegeben. Im Inselverlagbuch Nr. 560 fand ich auf Seite 36 den „schenke vo Limpurg (den Schenken von Limburg) dargestellt, einen knieenden Ritter mit erhobenen Händen, der in demütiger Haltung von seiner Herrin als Abschiedsgeschenk einen mit Pfauenfedern geschmückten Helm empfängt. Hinter ihm sieht man das Vorderteil seines Pferdes, das, an einen Baum gebunden, ungeduldig mit den Vorderhufen scharrt. Die Hände des Ritters sind, wie auf dem Stein, nicht zum Gebet gefaltet, sondern nur erhoben.

Auf einem Acker bei Elze entdeckt

Über die Entdeckung und Sicherstellung dieses 85 cm hohen, sich nach oben hin verjüngenden Steines von 21 cm Dicke mit dieser eingeritzten, knieenden Figur berichtete der verstorbene Alfelder Kreis – Heimatpfleger Wilhelm Barner im Heft „Niedersachsen“ vom April 1960. Demnach war 1958 auf dem Acker des Landwirts Ebeling zu Elze am Oseder Bach beim Tiefflügen im hier anstehenden Lößlehm der Junglandwirt Friedrich Vespermann auf diesen großen Stein mit der seltsamen Zeichnung gestoßen. Er teilte den Fund seinem Herrn mit, der ihn gleich dem Heimatmuseum zu Alfeld meldete. An einem regnerischen Märztag 1958 wurde der Stein besichtigt und vom Besitzer und Ausgräber ohne Umschweife und Formalitäten dem Heimatmuseum zu Alfeld übereignet. Es dauerte aber noch, bis er abgeholt werden konnte, und am 2. April war er plötzlich verschwunden und konnte erst mit Hilfe der Polizei auf einem anderen Hof in Elze wiedergefunden werden, wo man ihn zerschlagen und mit anderen Feldsteinen zur Fundamentierung eines Stallneubaus verwenden wollte! Nun wurde eine Straßenbaufirma mit dem sofortigen Abtransport des Steines beauftragt, und am 3. April 1958 konnte der Pilgerstein auf dem Museumsplatz in Alfeld aufgestellt werden.

Ein Mahnmal an der Kreuzung

Wilhelm Barner datierte den Stein auf Grund der Haartracht und der Kleidung der knieenden Person in das Ende des 13. Jahrhunderts. Er hielt ihn für ein Mahnmal für Pilger an der Kreuzung des alten Hell- und Königsweges vom Coppenbrügger Paß über Hemmendorf, Oldendorf, Benstorf, Mehle, Poppenburg, der nördlich von Elze den Leinetalweg überschneidet. Als man zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Trasse der preußischen Poststrasse Poppenburg – Mehle nach Süden verlegte und über Elze führte, wurde der alte Weg in die Äcker einbezogen und der Pilgerstein in den Hohlweg gestoßen. Er gelangte so in den Acker, um 1958 wieder zum Vorschein zu kommen. Aufgestellt, meint Barner, habe ihn an der ursprünglichen Wegekreuzung wohl ein frommer Mann, vielleicht der Abt des nahen Klosters Wülfinghausen, dort, wo ehemals der Pfad von Elze nach Kloster Wülfinghausen die Straße schnitt.

Orte zwischen Osterwald und Thüster Berg, in denen die  Tempelritter Besitzungen hatten. Der 1119 in Jerusalem  gegründete Orden bestand nur etwa 200 Jahre.

Orte zwischen Osterwald und Thüster Berg, in denen die Tempelritter Besitzungen hatten. Der 1119 in Jerusalem gegründete Orden bestand nur etwa 200 Jahre.

Kreuzstein in Salzhemmendorf.  Die Scheibe zeigt auf der Vorderseite Christus  am Kreuz mit Maria und Johannes. Auf dem Schaft  ist zwischen Hammer und Zange eine knieende  Büßergestalt mit erhobenen Händen dargestellt.

Kreuzstein in Salzhemmendorf. Die Scheibe zeigt auf der Vorderseite Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Auf dem Schaft ist zwischen Hammer und Zange eine knieende Büßergestalt mit erhobenen Händen dargestellt.

Kreuzstein in Salzhemmendorf. Die Scheibe zeigt auf der Vorderseite Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Auf dem Schaft ist zwischen Hammer und Zange eine knieende Büßergestalt mit erhobenen Händen dargestellt.

Der Orden der Tempelherrn

Nun aber ist Wülfinghausen ein Frauenkloster, das 1236 von den Rittern Bock von Wülfingen gegründet wurde und das heute noch ein Damenstift ist. Aber zwischen Benstorf und Mehle liegt unweit der alten Heerstraße ein größerer Hof von 12 Hufen Landes, wegen seiner Größe der Quanthof genannt, der später aufgeteilt und in Benstorf eingemeindet wurde. Dieser Quanthof gehörte im 13. Jahrhundert dem geistlichen Orden der Tempelritter, der als erster der geistlichen Ritterorden 1119 von französischen Rittern in Jerusalem gegründet wurde und der sich nach seinem dortigen Mutterhaus beim ehemaligen Salomonischen Tempel nannte. 1180 zählte der Templerorden schon über 300 Ordensritter aller Nationen. Die Zahl der Laienbrüder war unübersehbar. Durch Schenkungen und auch durch eigenen Ankauf kamen überall viele Güter in ihren Besitz. Als der Templerorden 1312 aufgelöst wurde, ging dessen Güterbesitz auf die Johanniter über, von den Ordensrittern mit dem weißen Mantel und dem roten Kreuz zu denen mit dem schwarzen Mantel und dem weißen Kreuz.

Die „Gottesritter“ zum Quanthof

Nach dem Hamelner Urkundenbuch I, 161 geht aus späteren Weiterverkäufen hervor, daß die Tempelherren zwischen Osterwald und dem Thüster Berg einen ganzen Güterkomplex im 13. Jahrhundert besessen haben, von denen der Quanthof anscheinend der Verwaltungsmittelpunkt, der Zehnthof, gewesen ist. So gehörten den „Gottesrittern zum Quanthof“ auch sieben Hufen zu Sehlde auf dem Felde zu Reinlevessen (wüst), dreieinhalb Hufen zu Dedelmissen (Deilmissen), drei Hufen zu Everdagessen (wüst), der Zehnt zu Esbeke (Esbeck) und 60 Sack Salz auf dem Salzwerke zu Hemmendorf. 1360 verkauft der Herr von Homburg die sieben Hufen zu Sehlde und zwei Meierhöfe daselbst, die er von den Gottesrittern zum Quanthofe gekauft habe, an das Kloster Wülfinghausen und dessen treuer Hand, dem Ritter Ordenberg, sowie dessem Bruder, dem Knappen Siegfried Bock, unter Vorbehalt des Wiederkaufs (Homburger und Wülfinghauser Regesten). Im Jahre 1425 wurde auch der Quanthof an das Kloster Wülfinghausen verkauft, wo dann die jeweiligen Klostervögte es als Vorwerk haben verwalten lassen. Es soll dort neben den Vorwerksgebäuden eine Wohnung und eine Kapelle gegeben haben. Als in den Fehden später alles verwüstet wurde, hat das Kloster die Ländereien, die Mühle und die Schäferei 1512 an einige Leute pachtweise ausgetan. Seitdem hatte der Quanthof außer der älteren Mühle dort drei Meier- und zwei Kothöfe.

Von einem Bock von Wülfingen errichtet

Die Frage, ob die knieende Figur auf dem Pilgerstein von Elze einen Pilger oder einen Ritter darstellt, dürfte um 1300 wohl dahin zu entscheiden sein, daß der Stein wahrscheinlich von einem Ritter aus dem Geschlecht der Bock von Wülfingen aufgestellt wurde. Sie waren die Inhaber mehrerer Herrensitze zwischen dem Osterwald und dem Thüster Berg, sie waren um 1300 auch Pfandinhaber der Poppenburg und gehörten damals auch dem Templerorden an, dem sie hier Stiftungen machten. Beim Verkauf der Sehlder Hufen und anderer Tempelherrengüter hatten sie auch wieder die Hand im Spiel. Die Templer hatten nicht nur im Heiligen Land die Aufgabe, den Pilgern Schutz zu gewähren und die Straßen zu sichern, sie hatten auch für die Heerwege der Heimat das Geleitrecht. Der Pilgerstein von Elze kann durchaus einen Ritter aus dem 13. Jahrhundert darstellen.

Ein alter Kreuzstein in Salzhemmendorf, jetzt aufgestellt an der Kirche, ehemals am Bocksberg auf der Westseite des Kansteins mit der Jaheszahl 1397 und Resten der lateinischen Inschrift „cujus anima requiescat in pace, d. h, dessen Seele in Frieden ruhe, Amen“, zeigt auf dem Schaft auch eine knieende Figur im langen Rock, die Hände erhoben, ähnlich bei dem Manne auf dem Pilgerstein von Elze.

Dr. Annemarie Ostermeyer

Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg

In den letzten Kriegsjahren des 2. Weltkriegs mussten sehr viele Menschen ihre Heimat in Osteuropa verlassen. Zwischen 1943 und 1946, besonders aber im Jahr 1945 kurz nach Kriegsende kamen sehr viele Flüchtlinge ins Saaletal. Die meisten mussten auf der Flucht ihren gesamten Besitz zurücklassen. Diese Menschen wurden teilweise in Notunterkünften aber auch in beschlagnahmten Wohnungen untergebracht.

Anmeldungen im Ort Salzhemmendorf 1930 - 1955

Anmeldungen im Ort Salzhemmendorf 1930 – 1955

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In den meisten Dörfern des Fleckens Salzhemmendorf hat sich die Einwohnerzahl nach dem Krieg durch den Zuzug von Flüchtlingen ungefähr verdoppelt.

Die Kleinbahn Voldagsen – Duingen – Delligsen (VDD)

1896 Die bei zahlreichen Bahnen engagierte Baufirma Vehring und Wächter begann mit dem Bau der Strecke Voldagsen – Duingen und eröffnete am 16.06.1896 den 4,7 km langen Abschnitt bis Salzhemmendorf. Rückrat der Kleinbahn VDD war der umfangreiche Güterverkehr. Ausgangspunkt der Bahn war der Bahnhof in Voldagsen.

Streckeneröffnung am 16.6.1896

Streckeneröffnung am 16.6.1896

Der Streckenverlauf

Der Streckenverlauf

Streckeneröffnung 1.8.1901 Bahnhof Grünenplan

Streckeneröffnung 1.8.1901 Bahnhof Grünenplan

Bahnhof Voldagsen 1965

Bahnhof Voldagsen 1965

 

1897 Inbetriebnahme der Strecke bis Duingen am 1. Juli 1897. Für lange Jahre war Duingen betrieblicher Mittelpunkt der florierenden Bahn.

1898 Die in diesem Jahr gegründete „Deutsche Eisenbahn Betriebs Gesellschaft “ (DEBG) in Berlin übernahm im gleichen Jahr mit weiteren Unternehmen von Vehring und Wächter die Voldagsen – Duinger Bahn und begann mit der schon geplanten Verlängerung bis Delligsen.

1899 Am 5. Mai 1899 schloß die DEBG einen Vetrag mit der Fa. Vehring und Wächter ab, der letztere zum Bau der Verlängerungsstrecke Duingen – Delligsen verpflichtete. Anschließend sollte die Strecke auf die DEBG übergehen. Die Konzessionserteilung an die Baufirma erfolgte preussischerseits durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 27. April 1899, von braunschweigischer Seite am 19. Juli desselben Jahres.

1901 Im März 1901 war der Bau bis auf einige Nacharbeiten fertiggestellt. Am 1. Juli 1901 wurde zunächst der Wagenladungsverkehr Duingen – Hohenbüchen aufgenommen, für den Gesamtverkehr bis Delligsen war die Strecke seit dem 11. August 1901 in Betrieb.

1904 Die Verfrachtung der 1900 in Betrieb genommenen Brikettfabrik in Thüste war bis zum Geschäftsjahr 1903 / 04 schwankend.

1906 Die danach beginnende Steigerung war auch durch den stärkeren Kalk- und Schotterversand bedingt, die zunächst anhielt, bis infolge des harten Winters 1906 mit starken Schneefällen kein weiterer Einnahmefortschritt erzielt werden konnte. Die Ausgaben waren infolge einer im Juni 1906 erfolgten Entgleisung, die erhebliche Materialschäden verursachte, sowie von höheren Aufwendungen für Betriebsmaterial und Oberbauunterhaltung wesentlich höher als zuvor.

1907 1907 Bedingt durch einen Brand in der Brikettfabrik Thüste waren die Einnahmen ebenfalls geringer. Als die Bautätigkeit daniederlag, verringerte sich auch der Transport von Kalk, Ziegelsteinen und Wegebaustoffen.

1911 Eine Verbesserung der Betriebseinnahmen war auf den Zugang neuer und vorhandener Industriebetriebe zurückzuführen. Bei Delligsen wurde ein grösseres Kalkwerk erbaut, das 1911 mit der Verfrachtung begann.

1914 Durch die kriegsbedingte Stockung im Absatz von Baumaterial traten erstmalig Mindereinnahmen auf. 1917 war zwar eine Besserung der Einnahmen zu verzeichnen, die aber nur kurz anhielt.

1925 Durch die Konkurrenz des Omnibus-Verkehrs Ende der 30er Jahre bestanden im Einzugsgebiet der VDD mehrere Buslinien. Die Kleinbahn machte Einbussen im Personenverkehr.

1932 Die Hauptgenossenschaft Hannover erwarb ein Lagerhaus beim Bahnhof Salzhemmendorf. Anfangs genügte es noch, die Güter mit einer Lore vom Lagerhaus zu den Ladegleisen zu fahren, das ständig steigende Güteraufkommen veranlasste die Hauptgenossenschaft im Jahr 1947 ein Anschlussgleis verlegen zu lassen, das ein Jahr später in Betrieb genommen wurde.

1951 Auch für die Landwirtschaft war die VDD von Bedeutung, besonders für die Transporte von Getreide und Zuckerrüben. In Levedagsen hatte die Gronauer Rübenzuckerfabrik 1951 eine Verladeanlage errichten lassen. Das Ladegleis erhielt zum Bewegen von Güterwagen eine Rangierwinde. Der Bahnhof Lauenstein erhielt 1957 ein Ladegleis mit Hochrampe.

1957 Was die Gesamtstrecke anging, so waren bis 1957 sämtliche Kalkwerke verschwunden. Dennoch war der Verkehr hier wesentlich stärker, insbesondere durch die Dolomitwerke Salzhemmendorf, die Brikettfabrik Thüste sowie durch die Sandgruben und Steinzeugwerke in Duingen. Die Ziegelei in Weenzen wurde nicht mehr bedient, nachdem diese 1955 ausbrannte und die Produktion nicht mehr aufnahm.

1963 Die Fa. Klöckner – Durilit GmbH errichtete auf dem ehemaligen Gelände der Dolomitwerke Salzhemmendorf ein neues Sinterdolomitwerk mit neuen Brennöfen und Verladeanlagen, für die die bisherige Anschlussgleisanlage erweitert werden musste und die Folge eine Steigerung des Güterverkehrs war.

1964 Der Personenverkehr hingegen wurde rückläufig. Es waren nur noch 6 Zugpaare auf der Strecke Voldagsen – Duingen, während auf der Teilstrecke Voldagsen – Salzhemmendorf nur 1 Zugpaar fuhr. Der bedeutungslose Personenverkehr Duingen – Delligsen wurde ebenfalls eingestellt. Seit Beginn des Winterfahrplans 1963 / 64 gab es an Sonn- und Feiertagen keinen Personenverkehr mehr. Am 27.06.1964 veranstalteten die Eisenbahnfreunde Hannover, ein auf diesem Gebiet rühriger Verein, die erste Sonderfahrt mit einem Museumszug mit Dampf. An einem sommerlich warmen Sonnabend wurde die gesamte Strecke Delligsen befahren einschließlich des Anschlussgleises der Sandgrube. Die Brikettfabrik Thüste wurde besichtigt und natürlich auch Bahnhof und Werkstatt Duingen.

Bahnhof Eggersen 1972

Bahnhof Eggersen 1972

Lok - Verabschiedung am 27. Juni 1964

Lok – Verabschiedung am 27. Juni 1964

Wasserstation in Salzhemmendorf 1980

Wasserstation in Salzhemmendorf 1980

 

1966 Einen gravierenden Einnahmerückstand gab es Mitte des Jahres durch die unerwartete und wohl auch übereilte Stilllegung der bis dahin expandierenden Braunkohlengrube Wallensen und der Thüster Brikettfabrik. Eine Beförderungsmenge von etwa 70 000t jährlich fiel weg. Jetzt sind die ehemaligen Tagebaue beliebte Freizeitseen geworden. Die DEBG sah keine Möglichkeit mehr die Verluste zu decken und Liquiditätsreserven waren nicht mehr vorhanden. Sie stellte einen Antrag beim Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr auf Befreiung von Betriebs- und Beförderungspflicht.

1967 Für eine Einschränkung im Personenverkehr sorgte die Entgleisung eines Personenzuges bei Levedagsen am 08.03.1967, die eine zweiwöchige Betriebspause zur Folge hatte. Obwohl die Strecke wieder aufgearbeitet wurde, erklärte die DEBG – Direktion, dass die Strecke für den Personenverkehr nicht mehr geeignet sei. Sie ordnete an, dass die Züge nur noch auf dem Abschnitt Voldagsen – Salzhemmendorf Personen befördern dürfen und bis Duingen leer zu fahren haben. Die Liquidation der Gesellschaft und die Einstellung des Betriebes zum 31.05.1967 beendete den planmässigen Schienenpersonenverkehr.

1968 Im Juni ging die Strecke Voldagsen – Duingen in das Eigentum der Fa. Klöckner Werke AG und der Fa. Bock u. Co. über, die als Hauptverlader ein grosses Interesse an dem Weiterbestehen der Schienenverbindung hatten. Die als Anschlussverbindung betriebene Strecke weist noch immer einen regen Güterverkehr auf und wird von der DB bedient. Nach dem Abbau der Strecke Duingen – Delligsen wurden die Gebäude der Gesamtstrecke an eine Vielzahl von Interessenten veräussert.

1980 Lediglich das Stationsgebäude von Salzhemmendorf erfüllt wieder seinen Zweck, wenn die Museumszüge der Dampfzug Betriebs Gemeinschaft Hildesheim auf den ehemaligen VDD – Gleisen verkehren. Das Bahnhofsgelände wurde in diesem Jahr vom Verein erworben, der dort eine Bahnhofswirtschaft im alten Stil wiedererrichtete. Seitdem sind die Pausen in Salzhemmendorf – ohnehin ein Aussteigen wert, um den reizvollen Ort in seiner landwirtschaftlich schönen Lage kennen zu lernen – noch lohnender geworden.

Literatur und Bilder :
Eberhard Schüler – 90 Jahre Kleinbahn Voldagsen – Duingen – Delligsen 1896 – 1986
Meinhard Döpner – Die Deutsche Eisenbahn – Betriebs – Gesellschaft AG

Naturdenkmale und deren Bedeutung

Der Sürkenstein:

Sürkenstein, 2006

Sürkenstein (2006)

Über den „Sürkenstein“ in Salzhemmendorf (beim Grillplatz) sind zuverlässige Angaben über den Ursprung dieses Namens nicht zu erfahren. Die Chronik berichtet, daß der Stein schon „da war, ehe die Menschen da waren.“ So entstanden zwei besonders bezeichnende Sagen:

Sage 1 : In alten Zeiten lebte hier ein gewaltiger Riese. Wenn er sich eben zum Mittagsschlafe niedergelegt hattte, läutete die Betglocke und störte ihn im Schlafe. Darüber wurde er so wütend, daß er einen Felsblock nahm und denselben nach der Kirche warf. Aber der große Stein verfehlte das Ziel, denn er fiel etwa 300 m vor der Kirche nieder und blieb da liegen.

Sage 2 : An einem heissen Sommertage schlug Gott Donar so heftig mit seinem Hammer in die Wolken, daß sich ein Fels löste und auf die Erde fiel. Dieser Felsen erhielt den Namen Sürkenstein.

Aus Barings „Saalechronik“ von 1744:

Und damit ich auch dieses nicht unberührt lasse : so befindet sich in unserm Haynholze über Salz-Hemmendorf ein erhabener grosser Stein, fast viereckig, so der Sürkenstein genennet wird. Ob aber auf demselben im Heydenthume ein Idolum und Götze gestanden, lässt man dahin gestellet seyn. Die Benennung an sich ist so gar alt nicht : indem mir erzählet worden, daß ein alter Einwohner in Salzhemmendorff, Namens Sürie oder Sürcke, (ich habe zwei dieses Namens als Franz Sürken und Heinrich Sürken Vater und Sohn gekannt) wenn derselbe in das Hayn-Holz gegangen, auf diesem Stein seine Ruhe-Stunde gehalten, und daher den Namen bekommen.


Adam und Eva

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Eva und Adam, 2006

Eva und Adam (2006)

Am nördlichen Bogen des Iths auf Coppenbrügger Seite, stehen zwei auffällige Felsen, die „Adam und Eva“ genannt werden. Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet sieht der grössere Felsen einer schwangeren Frau ähnlich.

Vor unendlichen Zeiten, zu Beginn der Welt, wollte der Schöpfer schon einmal die Erde mit gottähnlichen Geschöpfen beleben. So entstanden aus seinem Willen ein männliches und ein weibliches Wesen. Aus heller und dunkler, fester und lockerer, fruchtbarer und magerer Erde, verbunden mit den unterschiedlichsten Salzen und Säften des Bodens, schuf er Adam, den Mann der Erde. Ihm gleich, gesellte er dem Manne eine Gefährtin zu, Eva die Leben-Gebende; denn nach Gottes Willen sollte sich dieses Geschlecht vermehren und fruchtbar die Erde bevölkern. Bevor ihnen Gott jedoch den beseelenden Atem eingeblasen hatte, noch ehe beide sich lebendig von der Erde erheben konnten, kam der Böse herbeigeschlichen und blies ihnen von seinem vergiftenden Atem ein. Der Schöpfer sah, daß sein Werk geschändet war und erkannte, daß unermeßlich viel Böses daraus erwachsen würde, wenn seine beiden Geschöpfe am Leben blieben. Eine unendliche Traurigkeit überkam ihn. Seine Tränen tropften zur Erde und ertränkten dort, alles überflutend, das gerade geschaffene Leben. Adam und Eva hatten zwar noch versucht, sich auf einen Berge vor der steigenden Flut zu retten – aber vergeblich. Als nach langen Zeitläuften die Sonne die Fluten ausgetrocknet hatte, erhoben sich dort, wo das allererste Menschenpaar den Tod gefunden hatte, zwei Felsen dicht nebeneinander auf dem Bergrücken des Iths. Von den Menschen, die nichts wissen von jenen vergangenen Zeiten, sondern nur ahnen können, werden sie Adam und Eva genannt.


Der Männekenstein / Mönchenstein

Der Mönchenstein (Zeichnung von Gerda Riege)

Der Mönchenstein (Zeichnung von Gerda Riege)

Der Männekenstein ist ein gewaltiger Dolomitfelsen oberhalb von Bessingen und Bisperode im Kamm des Ithgebirges. Es lebten dort der Sage nach in alter Zeit allerlei „Männeken“, nämlich Riesen und Zwerge. So soll dort oben ein gewaltiger Riese, genannt „Mönch“, gehaust haben; deshalb nennen viele Leute diesen Felsen auch gern „Mönchstein“.

Andere Sage :

Heute wird der Männekenstein auch oft der „Mönchenstein“ genannt. Diesen Namen bekam der Felsen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Kaiserlichen unter General Tilly hatten 1625 unser ganzes Gebiet erobert und hielten es seitdem besetzt. Zwölf Mönche erhielten den Auftrag, auf den zwölf Pfarren des Amtes Lauenstein zu predigen und den alten katholischen Glauben wieder einzuführen. Sie waren auf der Burg Lauenstein untergebracht worden. Am 28. Juni 1633 eilten die Mönche allesamt zur Höhe des Iths auf den Männekenstein, von dem man eine großartige Fernsicht genießt. Hinter Hameln, bei Hessisch Oldendorf, tobte nämlich die Schlacht zwischen Georg von Celle und den kaiserlichen Truppen. Von der Klippe aus erhofften die Mönche, dem Sieg der Kaiserlichen zuschauen zu können. Es kam aber anders; die Evangelischen siegten. Als das die Mönche erkannten, rafften sie ihre Kutten und flüchteten eiligst nach Lauenstein und von dort nach Hildesheim. Die Leute aber jubelten und nannten zum Spott den Felsen, von dem aus die Mönche das kaiserliche Banner sinken sahen, den „Mönchenstein“.


Der Kanstein

Zerklüftete Klippen im Kanstein, 2005

Zerklüftete Klippen im Kanstein (2005)

Einstmals gingen zwei Riesen von Hameln nach Gronau. Als sie hinter Coppenbrügge in der Gegend von Ahrenfeld waren, klagte der eine dem andern: „Toif ’n lütjen Eogenblick. Eck hewwe ’n lütjen Ste-in in’n Schäau, de-i drücket meck sau. Eck mott den Schäau ierst mal iuttein.“ Dann zog er seinen Schuh ab und schüttelte ihn zur rechten Seite des Weges aus. „De-i schöll deck woll drücken“, lachte der andere; denn durch das Ausschütten des kleinen Steines war zwischen Deilmissen, Ahrenfeld und Salzhemmendorf der Kanstein entstanden.


Der Hirschsprung am hohen Stein

Der Hohenstein,1700

Der Hohenstein (1700)

Nördlich Lauensteins biegt der Ithrücken nach Osten um. Wo dort der Bergzug sein Ende hat, fallen einige Felsklippen steil nach Osten zu ab. Eine von ihnen wird der Hohe Stein genannt. Auf ihn kann man zwar vom Kamm aus ebenen Fußes hinüberspringen, allein an der anderen Seite stürzt eine greuliche Tiefe ab, so daß die Baumwipfel noch lange nicht die Höhe erreichen. Einstmals geschah es bei einer Jagd, daß ein Hirsch, der von einem Jagdhund gehetzt wurde, auf diesen Felsen sprang. Als aber der Hund demselben nachsetzte und er nicht zurückkommen konnte, tat der Hirsch in seiner Todesangst einen gewaltigen Satz in den Abgrund hinab. Die Tiefe war indeß so ungeheuer, daß er unten in viele Stücke zerschellte. Der Hund nun war in seinem Jagdfieber so unbesonnen, daß er dem unglücklichen Tier nachsprang. Weil er jedoch leicht von Gewicht war, milderten die Zweige der belaubten Bäume seinen Sturz so, daß er mit dem Leben davonkam (etwa im Jahre 1700).


Der Garwindelstein

Der Garwindelstein (Zeichnung von Alfred Kalz, 1984)

Der Garwindelstein (Zeichnung von Alfred Kalz, 1984)

Dicht bei der Teufelsküche am Oberberg im Ith steht ein sehr merkwürdiger Stein. Ein Felsblock, etwa 6 Meter lang, fast ebenso breit und 1,75 Meter dick, liegt so mit seinem Stützpunkt auf dem darunter liegenden Felsen auf, daß man diese große Steinmasse mit der Hand bewegen kann. Schon im Jahre 1589 wird dieser Felsen unter dem Namen Garwindelstein in einer Urkunde als Grenzzeichen der Grafschaft Spiegelberg und des Hauses Lauenstein genannt. Von der Herkunft des Namens aber und über dessen Bedeutung ist leider nichts Näheres überliefert worden. Erst in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts tauchte der Name „Wackelstein“ auf, wahrscheinlich von vorüberkommenden Touristen erfunden.


Der Fahnenstein

Der Fahnenstein, 2007

Der Fahnenstein (2007)

Mit dem Massiv des Fahnensteins springt der Ith wuchtig und schroff in die Ebene zwischen Hameln und Coppenbrügge vor. Durch diesen Steilabfall hat der Fahnenstein ein überaus markantes Gepräge erhalten und bestimmt die Landschaft bis an die Weser hinab. Dieser die Landschaft beherrschende Charakter hat es wohl bewirkt, daß, so weit die Berichte gehen, die Oster- und Sonnenwendfeuer auf dem Fahnenstein entzündet wurden. Der Brauch, Osterfeuer bzw. Sonnenwendfeuer abzubrennen, hat sich bis in die Gegenwart erhalten; nur werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts etwa die Feuer nicht mehr auf dem Fahnenstein, sondern auf einer ihm vorgelagerten unbewaldeten Anhöhe angezündet, damit Waldbrände verhütet werden. Die Sitte, den Fels zu beflaggen, gab dem Fahnenstein seinen Namen. Über seinen eventuellen früheren Namen ist nichts bekannt.


Die Teufelsküche

Die Teufelsküche, 2007

Die Teufelsküche (2007)

Am Oberberg, dort wo die Höhe des Ithberges nach Coppenbrügge zu umbiegt, liegt oberhalb des Lecker Hainholzes die Teufelsküche. Wie die gleichnamige Teufelsküche auf der bloßen Zelle im Hils ist dieser Ort vermutlich ein vorchristlicher Opferplatz gewesen. Er ist auf beiden Seiten von hohen Felsen eingeschlossen. Die Umgebung macht den Eindruck, als hätten Riesenhände Felsen umhergestreut. Durch die übereinander gestürzten Felsblöcke wirkt der Ort viel schauerlicher und wilder als die Teufelsküche auf dem Hils. Die aus dem Felsgewirr hervorragenden alten Baumstämme mit ihren weißlichgrünen Moosbärten geben dem ganzen Bild den Anstrich der grauen Vorzeit. So mochte man diese Stelle entweder für einen besonders würdigen Aufenthaltsplatz heidnischer Gottheiten halten oder als einen sicheren Zufluchtsort für heidnische Gottesverehrung und Opferfeste vor dem siegreichen Vordringen des Christentums. Hier soll einst auch die Grenze zwischen Lauenstein und Coppenbrügge strittig gewesen sein. Über weite Zeitläufte dauerten die Streitigkeiten an und konnten lange nicht ausgemacht werden. Manche vermuten deshalb, der Name rühre daher, daß man da vielleicht gesagt hat: „Das ist wohl recht in Teufels Küche geraten.“

Texte aus : Ithland – Sagenland, Ulrich Baum, 1987

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