Heutiger Name |
Alte Namen |
Mögliche Bedeutung |
Ahrenfeld | Arnevelt |
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Benstorf | Bennes-thorpBenstorpe | Haus des Benno |
Hemmendorf | Hammen-thorpHementrop |
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Lauenstein | LowensteinLevensteineLewenstenLawenstein | Lauenstein bestand früher aus den Ortsteilen „Lauenstein“, „Damm“ und „Spiegelberg“.
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Levedagsen | LeidagsenLuittingeshem |
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Ockensen | Haus des Odeko | |
Oldendorf | Aldendorp | Oldendorf bestand noch um 1900 aus den Ortsteilen „Gross Oldendorf“ nördlich der Saale und „Klein Oldendorf“ südlich der Saale.
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Osterwald | Der Name Osterwald leitet sich von dem gleichnamigen Gebirgszug ab, an dessen Südflanke die Häuser liegen. Der Name des Waldes kommt von:
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Salzhemmendorf | SwalenhusenSchwalbenhausenSalinen bei HemmendorpeSolt tho HemendorpeSolte | Die alten Namen beziehen sich auf den Qualm der beim Schwelen bzw. Kochen des Salzwassers in den 12 Siedehäusern entstand.Die Häuser standen wie Schwalbennester am Berg und wurden deshalb Schwalbenhäuser genannt.Weil den neuen Ort niemand kannte, sagte man „Salz bei Hemmendorf“, welches ein bekannter Ort war. Daraus entstand die plattdeutsche Kurzform „Solte“. |
Thüste | Tuistar (Deister) | Der Ortsname Thüste setzt sich zusammen aus dem Namen des germanischen Gottes Tuisto, dem auf dem Thüster Berg bei der alten Soleiche ein Steinaltar gewidmet war und aus dem Wort Ter für Wald, also Tuisto-Wald. |
Wallensen | WalehusonWallhausenWalen-husonWallensheim |
Geschichtliches aus Salzhemmendorf
Gebietszugehörigkeiten
Das Saaletal gehörte im Laufe der Zeit zu folgenden Gebieten
Epoche / Jahr |
Politische Einheit |
Volk / Staat |
nach der letzten Eiszeit | Indogermanen | |
Jungsteinzeit | Westindogermanen | |
Bronzezeit | Germanen | |
Gau Gudinggo | Cherusker | |
Gau Gudinggo | Engern / Sachsen | |
800 | Gau Gudinggo | Ostfränkisches Reich |
900 | Gau Gudinggo | Reich der Deutschen |
1270 | Amt Lauenstein | Herzogtum Braunschweig-Lüneburg |
bis 1692 | Amt Lauenstein | Fürstentum Calenberg |
1692 – 1810 | Amt Lauenstein | Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg |
1810 – 1813 | Kanton Hemmendorf | Königreich Westfalen |
1815 – 1866 | Amt Lauenstein | Königreich Hannover |
1866 – 1945 | Landkreis Hameln | Preußische Provinz Hannover |
1823 – 1885 | Landkreis Hameln | Landdrostei Hannover |
1885 – 1922 | Landkreis Hameln | Regierungsbezirk Hannover, Deutsches Reich |
1922 – 1945 | Landkreis Hameln – Pyrmont | Regierungsbezirk Hannover, Deutsches Reich |
seit 1946 | Landkreis Hameln – Pyrmont | Regierungsbezirk Hannover, Bundesrepublik Deutschland |
Für Musikfreunde
Noten und Texte zum Mitmachen und Mitsingen
Das Saalelied
Dieses Lied ist allen Freunden und Bürgern Salzhemmendorfs gewidmet. Nach einer Melodie von Friedrich Hieronymus Truhn 1843. Bearbeitet von Manfred Voit
Das Saaletal – Lied
Das Saaletal – Lied von 1986. Musik von Frau Raulfs, Text von Herrn Baum.
Lauenstein Lied
Melodie und Text : Ulrich Baum, 1982
Zwischen Kanstein und dem Humboldtsee
(Kalli Winter, Klaus Valentin)
– 1 – Willst du mal was erleben, dann komm ins Saaletal. Um mit uns zu feiern, unseren Karneval. Bei dem närrischen Treiben treffen sich alt und jung, und bei lustigen Klängen kommen wir alle in Schwung. Zwischen Kanstein und dem Humboldtsee dort wo man die Saale leise rauschen hört, zwischen Kanstein und dem Humboldtsee, ja, da bummelt, bummelt, bummelt sich‘s so schön.
– 2 – Rund um das schöne Saaletal zieht sich ein grüner Kranz. Vom Lönsturm bis nach Hammerslust, vom Thüster Berg zum Ith, da kannst du wandern und singen, fröhliche Menschen sehn. Oh du mein liebes Saaletal, wie bist du so schön. Zwischen Kanstein und dem Humboldtsee…
Zu Quanthof auf der Brücke
Ithlied
(von Hubert Tykwer)
– 1 – Wo der Landkreis Hameln endet, und der Nebel talwärts zieht. Wo die Sonn mitunter blendet, Hoch im Segelfluggebiet. Wo die Wälder heimlich rauschen, auf dem Ith da ist es schön. Mit keinem König möcht´ ich tauschen, auf dem Ith da ist es schön.
– 2 – Mag auch oft das Wetter schrecken, wenn der Nebel uns umwallt. Muss die Sonne sich verstecken, wenn´s vom Felsen wiederhallt. Wo die Wälder heimlich rauschen, auf dem Ith da ist es schön. Mit keinem König möcht´ ich tauschen, auf dem Ith da ist es schön.
– 3 – Auf dem Ith da ist es herrlich, auf dem Ith da ist es schön. Da scheint die Sonn am allerersten, da scheint sie auch am längsten hin. Wo die Wälder heimlich rauschen, auf dem Ith da ist es schön. Mit keinem König möcht´ ich tauschen, oh du mein Ith wie bist du schön.
Ithlied
(von Wilhelm Hornkahl)
– 1 – Auf den hohen Felsenspitzen meiner Heimat auf dem Ith, möcht ich träumend Tage sitzen, singen froh mein Heimatlied. Schöner Berg wie bist Du prächtig, wie bist Du so wunderbar. Ja, Dein Zauber faßt mich mächtig und entzuckt mich ganz und gar.
– 2 – Wo im alten trauten Haine, singend klagt die Nachtigall, möcht ich träumen still alleine, von den vielen Märchen all. Von dem Adam und der Eva, die wie Riesen Posten stehn. Von den Mönchen, die am Steine betend fromm vorübergehn.
– 3 – Deine steilen Höhen schmücken Blumenfloor und weiches Moos, Deine Täler sie entzücken durch die Quellen klein und groß. Unten, wie auf Deinen Spitzen, felsenfester schöner lth. Möcht ich träumend Tage sitzen, singen froh mein Waldeslied.
Sängergruß aus Wallensen
Wo von waldigen Höh‘n die Ithburg grüßt, wo in voller Pracht die Natur sich erschließt, wo im Golde der Sonne die Saale fließt, da ist meine Heimat, da ertöne mein Lied.
Liebes Dörfchen Wallensen
– 1 – Und hast du einmal Sorgen und plagt der Kummer dich, dann zieh‘ hinaus ins Freie, die Berge rufen Dich, dann zieh hinaus zum Bruchsee, nach Hammerslust hinauf, und was du dann empfindest, geht dir dort oben auf. Liebes Dörfchen Wallensen, wie bist du so schön, so wunderschön ! Rings bist du umgeben von grünen Bergeshöhn. Du bist die Perle am Saalestrand, mein liebes Dörfchen Wallensen, du mein Heimatland.
– 2 – Die Vereine sind hier rege, bei uns sich manches tut; es gibt sehr viele Wege, du bist in guter Hut. Ob Kegeln, Schießen, Singen, das alles bringt viel Freud‘, und soll uns Frohsinn bringen und hält uns jung ihr Leut. Liebes Dörfchen Wallensen, wie..
– 3 – Und willst Du Sport betreiben, das hält dich jung und fit, dann geh‘ in Richtung Thüste zum „Glückauf“-Gelände mit. Bei Tennis, Turnen, Fußball ist jeder gern dabei, danach in froher Runde tut sich so mancherlei. Liebes Dörfchen Wallensen, wie..
Ahrenfeldlied
(W. Niemann)
Heimatlied aus Lauenstein
(nach der Melodie vom Weserlied)
Wo vom Berg die alte Burgruine grüßt, wo im Tal das muntre Mühlenbächlein fließt, wo der lthturm leuchtet, weit ins Tal hinein, da ist meine Heimat, da ist Lauenstein.
Wo am Fuß des lths die Fachwerkhäuser stehn, wo man von der Platte kann den Kanstein sehn, wo am Kohlenberge steht das Schützenhaus, da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.
Wo die Knabenburg und auch der Burgberg sind, wo man im April den Lerchensporn in Blüte find, wo man aus dem Walde holt das Brennholz raus, da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.
Wo im Wald ich manches stille Plätzchen weiß, wo die Allerliebste küßte mich so heiß, wo wir beide träumten nachts im Mondenschein, da ist meine Heimat, da ist Lauenstein.
Gedichtet 1962 von den Ehepaaren: Buckendahl, Garbemann, Michelmann. Rosemeyer und Schüßler
Literaturverzeichnis zur Heimatgeschichte
M. Burchard | 1689 | Die Kopfsteuerbeschreibung des Fürstentums Calenberg-Göttingen und Grubenhagen |
Daniel Eberhard Baring | 1744 | Beschreibung der Saale im Amt Lauenstein („Saalechronik“) |
W.A. Rudorff | 1858 | Das Amt Lauenstein, Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen |
F. Meissel | 1887 | Der Kreis Hameln, Beschreibung, Geschichte und Sage |
G. Schnath | 1922 | Die Herrschaften Everstein, Homburg und Spiegelberg Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hannover, Heft 7 |
S. Freydank | 1929 | Die Bedeutung der Ortsnamen des Kreises Hameln-Pyrmont |
Wilheln Barner | 1931 | Unsere Heimat – Das Land zwischen Hildesheimer Wald und Ith |
W. Seidensticker | 1938 | Chronik von Salzhemmendorf |
Kurt Brüning | 1952 | Der Landkreis Hameln-Pyrmont |
R. Feige | 1961 | Heimatchronik der Stadt Hameln und des Landkreises Hameln-Pyrmont |
1968 | 900 Jahre Wallensen | |
Herbert Six | 1972 | 950 Jahre Salzhemmendorf |
Ulrich Baum | 1972 | Lauenstein Aus Sage und Geschichte |
1972 | 950 Jahre Salzhemmendorf 1022-1972 | |
Ulrich Baum | 1976 | Heiteres und Besinnliches aus Lauenstein |
1991 | 750 Jahre Benstorf | |
1993 | Chronik Levedagsen | |
Meinhard Döpner | 1996 | Steinbruch- und Bergwerksbahnen zwischen Osterwald und Ith |
1997 | 800 Jahre Ahrenfeld – Eine Dorfgeschichte von 1197-1997 | |
1997 | 1000 Jahre Hemmendorf | |
1997 | 750 Jahre Lauenstein | |
Adolf von Einem | Oldendorf und seine Höfe | |
Frau Pluns | Sitten und Gebräuche in Osterwald, Alte Überlieferungen | |
Hans Dieter Kreft | Eine kleine Geschichte des Bergortes in Stichpunkten (Osterwald) | |
Hans Dieter Kreft | Auf den Spuren der industriellen Vergangenheit (Osterwald) | |
Feldmann / Kraus | Zwischen Hils und Osterwald – Ein historisch geologischer Freizeitführer | |
Die Chronik der Gemeinde Thüste | ||
Molkerei-Genossenschaft Wallensen 1897-1957 | ||
Ulrich Baum | Ithland – Sagenland / Ein kleiner Ortsführer / Lauenstein am Ith in alten Ansichten | |
Wilhelm Barner HOIKE | Sagen und Erzählungen aus dem Land zwischen Hildesheimer Wald und Ith |
Aussichtstürme
Der Lönsturm:
1928 In den zwanziger Jahren fasst der „Heimat und Verkehrsverein e.V. Salzhemmendorf“ unter dem Vorsitzenden Bürgermeister Eickhoff den Plan, im Andenken an den Heimatdichter Hermann Löns, der regelmässiger Besucher am Kanstein war, einen Aussichtsturm auf dem Kanstein zu erstellen. Das Geld wird durch Spenden und Sammlungen erbracht. 1928 ist Einweihung des Lönsturms, allerdings aus Geldmangel nur 18 Meter hoch und mit einer Verschuldung des Vereins von ca. 4.000 Mark. Der Turm wurde aus Sandsteinquadern auf dem 444 Meter hohen Kanstein errichtet. Es hat vorher dort bereits ein Aussichtsturm gestanden.
1972 Der Buchenbestand in der unmittelbaren Umgebung entwickelt sich so gut, dass die Aussichtsplattform in den Baumkronen verschwindet. Durch den intensiven Einsatz aller Mitglieder (des HVV), der Mithilfe der eigenen und der umliegenden Gemeinden, des Landkreises, der Regierung und vieler Institutionen können 30.000 DM bereitgestellt werden um den Turm mittels einer Stahlkonstruktion um 5 Meter auf 23 Meter aufzustocken.
1995 Der Zahn der Zeit hat kräftig an der Stahlkonstruktion genagt. Ein Gutachter berechnet, dass der Turm für 100.000 DM saniert werden müsste. Da der Heimat- und Verkehrsverein diese Summe nicht aufbringen kann, wird unter dem Motto „Rettet den Lönsturm“ eine erfolgreiche Spendenaktion gestartet. Der Turm kann saniert werden und wird ein zweitesmal aufgestockt. Der Turm ist für Besucher ständig geöffnet und wird nur bei besonderen Anlässen bewirtschaftet.
Der Ithturm:
1885 Um 1880 werden im Zuge der auflebenden Wanderbewegung auf den benachbarten Bergzügen Deister und Süntel die ersten Aussichtstürme gebaut. Der Nordmannsturm auf dem Deister wird 1879 eingeweiht und nur zwei Jahre später folgt 1881 der hölzerne Augusta-Turm auf dem Süntel. Unzweifelhaft ist der Bau dieser Türme Anreiz für den Plan, auf dem Krüllbrink, dem höchsten Punkt des Iths (439 m), einen Aussichtsturm zu errichten. Initiator dieses Planes ist der Steinhauermeister Wilhelm Falke aus Hannover, Steinbruchbesitzer und Inhaber einer Marmorwarenfabrik. Zusammen mit den Lauensteiner Bürgern Fritz Hausmann und August Ackenhausen bringt das Baucomité 1200 Mark aus Spenden, eigenen Mitteln und 300 Mark vom Vergnügungskomitee der Stadt Hannover zusammen. Der hölzerne „Wilhelmsturm“ (benannt nach dem Kaiser) wird vom Zimmermeister Woltmann gebaut und am 24. Mai 1885 feierlich eingeweiht. Bürgermeister Fritz Hausmann stellt später fest : „Zur Förderung des Fremdenverkehrs erschien der Bau eines Aussichtsturmes auf dem Ith ein geeignetes Mittel. Thatsächlich hat denn auch der Turmbau den Anlaß gegeben, daß jährlich Tausende von Touristen den Ith und auch Lauenstein besuchen.“
1897 Professor Ernst Rudorff schlägt „die Errichtung eines steinernen Aussichtsturmes auf dem Ith, an Stelle des jetzigen hölzernen“ vor. Der hölzerne Turm ist inzwischen baufällig geworden. Etwas später wird die Besteigung verboten.
1904 Am 18. Dezember beschliesst der Verschönerungsverein Lauenstein den Bau eines steinernen Turms. 1905 pachtet der Verein vom Königlichen Forstamt Coppenbrügge das Gelände des Aussichtsturms und das Gelände der „Präsidentengrotte“ etwa 750 m weiter südlich. Durch Sammlungen und Theateraufführungen werden bis 1911 6000 Mark zusammengebracht damit der Bau beginnen kann.
1912 Der neue steinerne Ithturm auf dem höchsten Punkt des Kammes, dem Krüllbrink, wird am 16. Mai (Himmelfahrtstag) eingeweiht. Gebaut wurde er von Fr. Schucht aus Bisperode aus Dolomitsteinen, die unweit im Ith gebrochen wurden. Der Turm ist 13,80 m hoch und die Treppe hat 63 Stufen. Nach der Erbauung des Ithturms besichtigte ein „Präsident“ den Turm, im Andenken an diesen Besuch wurde die Präsidentengrotte eingerichtet.
Der Turm ist für Besucher ständig geöffnet und wird nicht bewirtschaftet.
Aussichtsturm auf dem Lauensteiner Burgberg:
1842 Der Burgberg wird durch Amtsassessor Frank umgestaltet. Der gesamte Hügel wird mit Bäumen bepflanzt. Er lässt den Aussichtsturm und das Teehaus aus Bruchsteinen errichten, der Brunnen wird zugeschüttet. 1845 wird der Turm nachgebaut.
1880 Ernst Rudorff erneuert den Turm und lässt ihn erhöhen.
1887 Der Burgberg wird von der Staats- und Domänenverwaltung der Provinz Hannover des Landes Preußen an den Naturschützer Ernst Rudorff verkauft und befindet sich bis heute in Privatbesitz.
1991 Dr. Joachim Ehle gründet eine Bürgerinitiative zur Wiederbelebung des Burgbergs. Der Turm ist inzwischen stark verfallen.
1993 Die Gemeinde Salzhemmendorf pachtet den gesamten Burgberg mit dem Ziel, ihn für den Fremdenverkehr zu nutzen.
2005 Das gesamte Gelände des Burgbergs wird für Besucher aus Sicherheitsgründen gesperrt nachdem 2004 ein grosser Teil des Turms eingestürzt ist. 2006 beendet die Gemeinde den Pachtvertrag.Reste des ehemaligen Aussichtsturms
Auf dem Poppenstein befand sich früher ausserdem der sogenannte „Blinkturm“ mit einem Leuchtfeuer für den Nachtflugverkehr. Es gab auch Pläne für den den Bau von zwei weiteren Türmen : den Mönchsteinturm und den Präsidentenbankturm.
Götter und Germanen
Einige Historiker sind der Meinung, dass sich die Bezeichnung „Osterwald“ von der germanischen Licht- und Frühlingsgöttin „Ostara“ ableitet, die in diesem Wald verehrt wurde.
Im 8. Jahrhundert erklärt der englische Kirchenvater Beda Venerabilis in dem Buch „De temporum Ratione“, einer der wichtigsten Quellen über die Missionierung der Angelsachsen, die Herkunft des Wortes „Ostern“ mit einer Göttin „Eostrae“, die dem Eostur-monath seinem Namen verliehen habe.
Ostara
Bedas „Eostrae“ wurde dann von Jacob Grimm aufgegriffen, der aus dem friesischen „Âsteron“, dem mittelhochdeutschem „Ôsteren“, dem englischem „êastre“ und dem althochdeutschem Wort für Ostern „Ôstarûn“ den Göttinnennamen „Ostara“ ableitete. Grimm war sehr interessiert an einer germanischen Religion als eigenständiger Grundlage deutscher Kultur. Durch Grimms allgemeinen Einfluss in der deutschen Sprachwissenschaft des 19. Jahrhunderts fand „Ostara“ weite Verbreitung. Die Göttin wird in der Edda nicht erwähnt.
Sie wird zumeist als eine vollkommen in weiß gekleidete junge Frau dargestellt. Ihr werden neben Frühling und Morgenröte auch die Symbole Hase und Ei zugeordnet.
Etymologisch weisen die die litauische Göttin Aušrine., die lettische Auseklis, die römische Aurora, die griechische Eos und die hinduistische Usha auf eine indogermanische Frühlingsgöttin mit ähnlichem Namen hin. Grundlage hierfür bildet das indogermanische Lexem au.es- mit der Bedeutung von scheinen bzw. leuchten. Darüber hinaus bedeutet Austr- auch soviel wie Osten, der Ort wo die Sonne aufgeht.
Tuisto
Der Ortsname Thüste setzt sich zusammen aus dem Namen des germanischen Gottes „Tuisto“ und aus dem Wort „Ter“ für Wald, also Tuisto-Wald.
Der Römer Tacitus erwähnt in seinem Buch „Germanica“ den Gott Tuisto (auch Thuisco, Thuiskon, Tuito, Teuto oder Theuth). Es ist ein Doppelwesen, mit dem die Germanen und andere Völker den Beginn der Welt verbinden. Der Name wird von germanisch twi = zwei abgeleitet und somit als „Zwitter“ erklärt. Es vereinigt gleichwertig das männliche und das weibliche Prinzip in sich. Während es selbst aus der Erde stammt bringt es aus sich den Mannus hervor, von dem alle Menschen abstammen. Die drei Söhne des Mannus heißen: Ing, Irmin und Istvo. Von ihnen stammen die drei ursprünglichen Germanenstämme der Ingaevonen, Istaevonen und Irmionen (Hermionen) ab. Von Tuisto leiten sich auch die Wörter „Teutonen“ und „Deutsch“ ab.
Wie schon bei der ältesten Besiedelung angegeben wurde, glaubten die alten Cherusker an den erdgeborenen Gott Tuisto, dem auf dem Thüster Berg ein Heiligtum gewidmet war: die Soleiche (Sol – von Suhle – von Wildschweinen durchwühlt). Die Reste der uralten, hohlen Eiche waren noch lange ein Unterschlupf von Eulen. Im Jahre 1932 pflanzte dicht daneben der alte C. Möhle eine junge Eiche, unter der eine Botschaft in einer Flasche vergraben ist mit Angaben über die damaligen Verhältnisse des Ortes. Auf dem Wege in der Ebnisse soll ein Steinaltar gewesen sein, der zum Teil abgetragen zum Teil versunken ist. Zu diesem führt auch der Hilligenweg, ein Pfad, der noch zu sehen ist. Am 1.5.1996 wurde erneut eine Soleiche gepflanzt. Am 20.9.1997 wurde von der Forstgenossenschaft ein Gedenkstein eingeweiht.
Am 1. Mai und später am 1. Pfingsttag um 4 Uhr früh gingen die Leute auf den Berg und erwarteten das Aufgehen der Frühlinssonne. Aus allen Dörfern kamen sie auf den Thüster Berg. Sie meinten, die Sonne habe am Osterwald geschlafen. Deswegen war der Berg der Lichtgöttin Ostara heilig.
Idisen
Der Name Ith hat viele Schreibweisen durchlaufen : Igath, Gigath, Montes Niterini, Nithe-Mons / Nithe-Berg, Nieth. Zuweilen wird die Schlacht von Idistaviso mit diesem Bergzug in Verbindung gebracht. Auch der Name des altsächsischen Gaus Tilithi scheint mit dem Namen Ith in Verbindung zu stehen. Der Name selbst, so vermuten Volkskundler, soll auf die Idisen zurückgehen, die germanischen Schicksalswesen. Idisen sind Elfen, den Nornen und Walküren verwandt und ihre Königin war Frigga. Der Ithberg wäre also als Idisenberg anzusehen.
(U. Baum : Ithland – Sagenland)