Thüstes Industriegeschichte
Bergbau
1787
Entdeckung der Braunkohle.
1843
Beginn des planmässigen Kohleabbaus durch die „Königlich Hannoversche Bergwerks Administration“.
1861
Einstellung des Abbaus wegen Unrentabilität.
1871
Die „Preußische Bergwerksverwaltung“ nimmt den Betrieb wieder auf und setzt eine Brikettpresserei in Betrieb. Der Absatz ist wegen der Konkurrenz schlecht.
1899
Die „Gewerkschaft Humboldt“ beginnt mit dem Braunkohleabbau im Tiefbau. Die Brikettfabrik, eine Seilbahn und ein Anschlussgleis an die Kleinbahn werden gebaut.
1903
Beginn des Tagebaus.
1905
Übernahme der fiskalischen Gruben.
1925
Ist das reichste Kohlenfeld ausgebeutet.
1947
Der Betrieb wird mit neuen Förderungsanlagen wieder rentabel gemacht.
1960
Umbenennung in „Humboldt Bergbaugesellschaft mbH“.
1966
Am 30. Juni wird die Herstellung der Sonne-Briketts wegen Absatzschwierigkeiten und unwirtschaftlicher Abbaubedingungen eingestellt. Der Verlust der Steuereinnahmen und der Arbeitsplätze sind eine Katastrophe für die Region.
Steinbrüche
vor 2000
Vier Steinbrüche und Sägereien liefern den Thüster Sandstein bearbeitet oder roh in alle Gegenden. Die ältesten Betriebe sind Gödecke-Schütte, August Gödecke (später Stichweh), Schrader (später Röpke) und Fischer (später Brüggemann). Es gibt auch Sandgruben, die den Sand zum Bauen von Häusern, Wegen und Strassen liefern. Ausserdem gibt es einen Kalksteinbruch mit Kalkofen.
Molkerei
1897
Die Gebrüder Mann aus Hildesheim erbauen in Thüste eine Molkerei. Besitzer ist später Wilhelm Meyer, der nebenbei Schweinemast betreibt. Einzugsgebiet ist Thüste, Weenzen und Levedagsen.
1938
Die Molkerei wird geschlossen. Die Milch muss dann nach Wallensen gebracht werden.
Strassenbau
1899
Arthur Constabel gründet ein Strassenbauunternehmen, das sich aus kleinsten Anfängen hocharbeitet und weit und breit einen Namen hat.
Maschinenfabrik
1919
Fritz Stichweh und Willi Feige gründen am 1. Mai eine Firma zur Herstellung und Reparatur von Maschinen für die Landwirtschaft und die umliegende Industrie.
1930
Hergestellt werden Mahl-, Wasch-, und Sortier- und Transportanlagen für Kalk, Kohle, Steine und Sand, sowie Schrapper.
1936
Für den Bau des Volkswagenwerkes werden die ersten Schrapperanlagen zur Kiesgewinnung in den Raum Wolfsburg geliefert und in den nächsten Jahren folgen weitere 10 Anlagen einschließlich Aufbereitung.
1949
Neubeginn nach dem Krieg, hergestellt werden Maschinen für Sand- und Kieswerke.
1963
Ein Zweitwerk in Braunschweig wird gegründet. Dort werden Förderbänder und komplette Kieswerke hergestellt.
1975
Nach dem Unfalltod von Walter Stichweh wird der Betrieb in Braunschweig aufgegeben.
1990
Nach der Wiedervereinigung wird ein Ingenieurbüro in Dresden eingerichtet. Die Konstruktion und Erstellung von Werkstattzeichnungen wurde komplett auf hochwertige, äußerst leistungsfähige CAD-Computer umgestellt.
1994
75 Jahre nach der Firmengründung hat Stichweh über 1000 Schrapperanlagen, 600 Schöpfräder und 100 Sand- und Kiesaufbereitungsanlagen in zahlreiche Länder geliefert.
2005
Gründung der Firma Stichweh Maschinen & Service GmbH (SMT).
Honig Baustoffe & Co.
1946
Walter Reimann gründet eine Kachelofen-Firma.
1950
Die Firma wechselt nach Hameln und entwickelt sich zu einem leistungsfähigen Unternehmen im Baustoffgrosshandel.
OKAL
1967
OKAL baut mehrere Jahre lang Häuser und Keller auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik. Es werden Betonfertigteile für Fertighäuser hergestellt.
1982
Die Produktion wird wieder eingestellt. Es wird jetzt eine Holzverwertungs GmbH gegründet. Es werden nur Fichten und Kiefern verarbeitet. Der Firmeninhaber Otto Kreibaum hat eine Maschine erfunden, bei der kein Abfall entsteht, also eine Holzverwertung ohne Abfall.
1988
Das ganze Werk wird wegen Unwirtschaftlichkeit am 31. März stillgelegt. In den ehemaligen OKAL Fabrikhallen sind jetzt die Firmen Formadur (Küchenmöbelteile) und E+K (Brandschutzanlagen).
Die Informationen auf dieser Seite stammen aus dem Buch „Thüste – Ein Rückblick in die Geschichte“ von Wilhelm Hienzsch.