Halde des ehemaligen „Tiefbauschachts“ östlich Osterwald
Vom ehemaligen Tiefbauschacht ist heute nur noch die etwa 120 m breite und zehn Meter hohe Halde sichtbar. Sie ist von Laubwald umgeben und befindet sich neben dem ehemaligen Bremsweg, der den Schacht mit dem Bahnhof in Osterwald verband.
1585 ist vermutlich das Gründungsjahr des Osterwalder Steinkohlebergwerks.
Geschichte des Tiefbauschachts: Beginn des Abteufen des Tiefbauschachts Ende 1879 durch die zusammengelegten Staatswerke Osterwald und Nesselberg unter der Führung der Berginspektion des Königreich Hannovers. Ziel: Das Erreichen einer Teufe von 150 m zur Förderung von Steinkohle. Bis 1882 war eine Teufe von 87 m Tiefe erreicht. 1890: Eröffnung einer neuen Bausohle in 90 m Tiefe und Anlegen eines Sammelbeckens für das Kessel-Speisewasser. 1893 wurde in 86 m Teufe eine unterirdische Wassererhaltungsmaschine eingebaut, um das Wasser auf die unter Tage liegende Stollensohle (44,5 m) zu heben. Nach 1900 wurde im Unterwerksbau, also unter der 90 m-Sohle, weiter Kohle abgebaut. 1915: endgültige Stillegung des Schachts und Ausbau der Wassererhaltungsmaschinen; 1916 wurde der Schacht zugewölbt. Der Tiefbauschacht bestand aus einem 1400 m langen Stollen, der drei Meter hoch und zwei Meter breit war. Zum Schacht gehörten verschiedene Gebäude, ein Sammelteich für die Kesselanlage sowie ein Bremsweg mit Pferdebahn. Die Halde liegt heute umgeben von Laubwald und ist mit Laubbäumen bewachsen.
Die Halde des Tiefbauschachts ist in ihrer typischen Steilheit erhalten. Der Schacht wurde 1915 aufgegeben, wobei auch die Gebäude abgerissen wurden.
In den 1990er Jahren wurde der Sammelteich für die Kesselanlage wegen Gefährdung von Wild und Spaziergängern zugeschüttet, so dass nur noch die Halde und der Bremsweg vom Vorhandensein des Schachtes zeugen.